Wie man sich ungeplant eine USP schaffen kann
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MARKETING & MEDIA Redaktion 25.02.2022

Wie man sich ungeplant eine USP schaffen kann

ML Marketing wächst und wächst – auch dank eines Newsrooms, der unverhofft zur USP wurde. Und die Innovationen gehen weiter.

••• Von Georg Sander

WIEN. Die Social Media-Agentur mit dem anfänglichen Schwerpunkt Sport hatte Ende 2020 zwölf Mitarbeiter, nun sind es mit März 42. Standorte gibt es mittlerweile in Wien, Luzern und Budapest – ein rasantes Wachstum, der Digitalisierungsschub ab März 2020 spielt dabei auch eine Rolle. „Pandemiebedingt hat Social Media mit all seinen Aspekten von Postings bis Video und Produktverkauf einen großen Push bekommen”, erklärt Gründer und Geschäftsführer Michael Litschka im Interview mit medianet. Angefangen hat er mit der Social Media-Betreuung, tat dies zum Ende des Studiums hin bei „ein paar Seiten”.

Das ist heute noch das Herzstück, mittlerweile leitet er ein großes Business: „Ich habe bemerkt, dass es einen großen Markt gibt, speziell im Sportbereich.” Dabei ging das Größerwerden nicht gleich los, zu Pandemiebeginn sah es „schlimm” aus, dann setzte das Wachstum ein. Dieses Momentum spielte mit Sicherheit eine Rolle. Quasi pünktlich nach dem ersten Schock waren die Produkte des Wiener Unternehmens bereit. Und das bedingt, dass ML Marketing größer und internationaler wird.

Die Kundenstruktur

Grundsätzlich war man im Sportbereich schon vor der Pandemie breit aufgestellt, nach dem totalen Lockdown ging es dann wieder los, die Kundenstruktur veränderte sich. Heutzutage gibt es unterhalb der Dachorganisation ML Marketing die Brands Sport und Media. „Im Sportbereich betreuen wir sehr viele Athleten, Vereine und Verbände sowie Unternehmen, die sich im Sport platzieren möchten”, so Litschka. Es geht um Aktivierung, Sponsorings und Co. Heutzutage generiert dieser Bereich lediglich rund die Hälfte des Umsatzes. Die namhaften Kunden sind die heimische Fußballbundesliga, der ÖFB-Cup, der Traditionsfußballverein Vienna sowie der Schwimm- und Tennisverband. In der Schweiz arbeitet man mit der Swiss Football League oder dem Handballverband zusammen.

Die andere Hälfte kommt aus dem klassischen Unternehmensbereich. Hierbei betreut man Unternehmen wie etwa Uniqa, die Erste Bank, Dreh&Trink, das AMS-Wien und weitere: „Wir arbeiten eng zusammen und unterstützen in der Kommunikation.” Eine schöne Auszeichnung ist, dass die großen Wirtschaftsunternehmen mit der Pandemie auf ML Marketing zukamen, um die Expertise zu bekommen, nicht umgekehrt. Mittlerweile mache man von der Betreuung von Social Media-Accounts, über Videoproduktionen bis hin zu Community Management alles, was gebraucht wird.

Talents im Newsroom

Bereits 2021 entstand genau für die Community der Newsroom, den die Kunden schätzen. Dieser ist fast die ganze Woche von früh bis spät besetzt – dass er zur USP wurde, war aber eigentlich eher Zufall. „Es war gar nicht in die Richtung geplant, dass wir anders als die anderen sind”, meint Litschka, „die Kunden haben nachgefragt, ob es die Möglichkeit gibt, dass wir auch in der Nacht Personen für die Betreuung zur Verfügung haben.”

Das Konzept des Newsrooms verbindet die Expertise der für die jeweiligen Accounts zuständigen Teams mit der Ausbildung von jungen Talenten. „Wir haben unsere Projektteams, also etwa Fußball, Brands, Start-ups oder Public. Wir fassen Kunden zusammen, die ähnlich ticken. Es sind je fünf bis acht Personen aus den verschiedensten Bereichen; wir wollen Synergien bündeln punkto Themen, aber auch Video oder Advertising”, erklärt der Geschäftsführer, „völlig losgelöst von diesen Units gibt es den Newsroom mit eigenen Mitarbeitern.” Die von einem Head of Newsroom betreuten Angestellten beginnen die Arbeit, wenn die Projektteams aufhören. Der Clou: Es sind viele angehende Social Media-Manager oder Sportjournalisten, die das bis zu 40 Stunden machen. ML Marketing hat also ein Auge auf die Talente, auch im Ausland (siehe auch Kasten). „Es kommen junge Menschen zusammen, die Spaß daran haben und sich kreativ ausleben”, führt er aus. „Wir sehen das als Nachwuchsschmiede: Sie sollen bei uns fertige Social Media-Manager werden, die bei uns Karriere machen. Das wäre das Optimale für uns.” Talente heranzuführen und auszubilden, das beschäftigt die Branche. Für ML Marketing bedeutet das aber auch, stets an den neuen Trends ganz nah dran zu sein.
Denn hier muss man alles Neue genau kennen. Früher war das Intstagram, das mittlerweile fast wichtiger als Facebook ist; TikTok hat sich ebenfalls stark entwickelt und ist das nächste große Ding. Viele Unternehmen würden sich aber noch nicht drübertrauen. „Da gilt es auch, die Unternehmen davon zu überzeugen und mitzureißen”, so Litschka, „gerade auf Social Media kann man viele Dinge ausprobieren: Strategie ist wichtig, aber man kann sich kreativ ausleben und schauen, ob es funktioniert.”

Insta, TikTok und Co.

In Österreich gebe es hierbei noch Entwicklungspotenzial, man warte da und dort noch ab, ob sich etwa TikTok durchsetzen würde: „Aber das hat man vor fünf, sechs Jahren auch über Instagram gehört.” Und wo Instagram mittlerweile angekommen ist, sehe man ja. Der Experte geht davon aus, dass das auch bei TikTok so sein würde.

Und was, wenn nicht? „Das Schlimmste, was einem passieren kann, ist, dass man nach einiger Zeit draufkommt, dass es nichts gebracht hat. Das beste Beispiel: Clubhouse. Das war nach ein paar Monaten wieder Geschichte.” Das hätte sich aber auch anders entwickeln können. Jene, die Pionierarbeit leisteten, hätten einen Vorteil – Livepodcasting kommt ja auch mit Twitterspaces wieder. Egal wohin der Trend gehen mag, ML Marketing ist dabei.

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