Hoher Gewinn für KTM-Mutter Pierer Mobility
© APA Manfred Fesl
Insgesamt konnte KTM im ersten Halbjahr 85.284 Motorräder verkaufen – um 42 Prozent weniger als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 05.09.2025

Hoher Gewinn für KTM-Mutter Pierer Mobility

Den wirtschaftlichen Turbulenzen rund um KTM und enormen Umsatzrückgängen zum Trotz darf sich Pierer Mobility über ein Rekordergebnis im ersten Halbjahr freuen.

MATTIGHOFEN. KTM-Mutter Pierer Mobility hat das erste Halbjahr 2025 trotz massiver Umsatzrückgänge mit einem hohen Gewinn abgeschlossen. Unter dem Strich blieb ein Periodenergebnis von 739 Mio. Euro, nach einem Verlust von 172 Mio. Euro im Vorjahr, wie das Unternehmen bekannt gab. Maßgeblich dafür war ein Restrukturierungsgewinn von 1,187 Mrd. Euro aus den erfolgreich abgeschlossenen Sanierungsverfahren der KTM AG und zweier Tochtergesellschaften.

Der Umsatz brach allerdings um knapp 58 Prozent auf 425 Mio. Euro ein. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) kletterte von minus 195 Mio. auf plus 930 Mio. Euro, das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von minus 102 Mio. auf knapp über eine Milliarde Euro. Das Eigenkapital war mit 532 Mio. Euro und einer Quote von 27 Prozent wieder positiv, die Nettoverschuldung konnte auf 756 Mio. Euro mehr als halbiert werden. Der Mitarbeiterstand sank binnen Jahresfrist um fast 29 Prozent auf 4.303 Beschäftigte.

Das Segment Motorrad erwirtschaftete 87 Prozent des Außenumsatzes. Insgesamt wurden 85.284 Motorräder verkauft, um 42 Prozent weniger als im Vorjahreshalbjahr. Davon entfielen 34.950 Stück auf den Partner Bajaj Auto, wo die Nachfrage in Indien weiter wuchs. Zusätzlich setzten Händler im ersten Halbjahr über 100.000 Motorräder an Endkunden ab. Das Fahrradgeschäft wird bis Ende 2025 eingestellt, die Marken Husqvarna und GASGAS sollen auslaufen.

Für das Gesamtjahr 2025 rechnet Pierer Mobility mit einem Umsatz deutlich unter dem Vorjahr, da die Produktion über Monate stillstand und die Händlerlager weiter abgebaut werden. Ein positives EBITDA soll im Geschäftsjahr 2026 erreicht werden, auf EBIT-Ebene wird ein Turnaround erst für 2027 erwartet. 2025 werde aufgrund des Sanierungsgewinns ein deutlich positives Ergebnis ausweisen. "Dieses Halbjahr war eine der größten Herausforderungen in der Geschichte unseres Unternehmens", sagte CEO Gottfried Neumeister am Donnerstag laut Mitteilung. "Mit der Wiederaufnahme der Produktion Ende Juli – ein lang erwarteter Schritt für die gesamte Belegschaft – richten wir den Blick nach vorn und arbeiten konsequent daran, diesen Aufschwung dauerhaft zu sichern.“

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