WIEN. Im vergangenen Jahr verunglückten in Österreich 451 Kinder auf Schulwegen. Eine von Ipsos im Auftrag von ÖAMTC und Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) im Frühjahr 2025 durchgeführte repräsentative Online-Befragung unter 600 Eltern von Volksschulkindern informiert zum Mobilitätsverhalten der Sechs- bis Zehnjährigen. Sie zeigt aber auch Probleme bei der Gefahrenwahrnehmung und beim Unfallgeschehen sowie klare Lösungsansätze und ein hohes Potenzial für elterliches Engagement auf.
Das Handy als Problem?
„Fast ein Drittel der Eltern sieht große Schwierigkeiten am Schulweg – 31% durch hohes Verkehrsaufkommen, 18% durch unübersichtliche Kreuzungen, 17% durch fehlende Zebrastreifen und 16% durch Ablenkung“, so ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.
Bezüglich Regelwissen sind die Kinder laut Eltern-Einschätzung top. Handynutzung als Ablenkungsursache wird allerdings unterschätzt.
Laut Befragung haben fast 45% der Volksschulkinder am Schulweg ein Handy dabei, von den Älteren sogar noch mehr. Aber nur 13% der Eltern geben an, dass ihr Kind dadurch „häufig“ abgelenkt wird, weitere 27% vermuten „manchmal“ eine Ablenkung. „Dies kann eventuell auf eine geringe Problemwahrnehmung seitens der Eltern in diesem Punkt hindeuten“, konstatiert die ÖAMTC-Expertin.
Eltern sind gefordert
Die Befragung enthält auch klare Forderungen der Eltern zur Schulweg-Sicherheit: 38% hätten gern mehr sichere Übergänge, 33% mehr Tempo-30-Zonen in Schul- und Wohngebieten und 30% einen vermehrten Einsatz von Schülerlotsen.
Aber auch die Eltern selbst können ganz konkret einiges tun. Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit im KFV, verweist dabei auf das Üben des Schulwegs: „Eltern sollten ihre Kinder so lange wie nötig auf dem Schulweg begleiten und ihnen in aller Ruhe erklären, worauf sie achten müssen. Ganz wichtig beispielsweise ist es, dass sie auch bei grünen Fußgängerampeln vor dem Betreten der Fahrbahn immer auf beide Seiten blicken und auf mögliche Abbieger achten.“
Sichtabschottungen im Fokus
Auch auf Schutzwegen ist Vorsicht angebracht. „Wichtig wäre es, im Umfeld von Schulen Sichtabschottungen – wie Hecken, Plakatständer, aber auch Rad- und Auto-Abstellmöglichkeiten – strenger zu prüfen und gegebenenfalls zu entfernen. Denn ein Zebrastreifen allein ist kein Sicherheits-Garant“, so ÖAMTC-Expertin Seidenberger. (red)
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