Die Trends bei Immobilien 2021
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Balkone, Gärten und Terrassen sind bei Immobiliensuchenden immer sehr beliebt, in Zukunft wird sich das aber nochmals steigern.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 15.01.2021

Die Trends bei Immobilien 2021

willhaben präsentiert die kommenden Highlights des Jahres – der Trend geht hin zu Freiflächen.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. 2020 war immomäßig stabil – doch wie geht’s heuer weiter? Judith Kössner, Head of Immobilien bei willhaben, zeigt die wichtigsten Trends des Immobilienjahres 2021 auf.

Digitale Akzeptanz wächst

Aufgrund der Reduktion von persönlichen Kontakten im vergangenen Jahr verlagerten sich Besichtigungen, Vermietungen und Käufe vielfach in die virtuelle Welt – und dort werden sie in Zukunft wohl bleiben.

Video-Beratungsgespräche, virtuelle Besichtigungen, Live-Videos, Virtual-Reality und digitale Vertragsabwicklungen wurden (gezwungenermaßen) intensiv weiterentwickelt. Das sorgt auch für mehr Komfort. Dabei kommt es allerdings sehr auf die Qualität an. „In Zeiten von Social Distancing waren diese digitalen Konzepte zwingend notwendig. Dadurch wurde jedoch auch die dazugehörige Akzeptanz am Markt deutlich beschleunigt”, sagt Kössner.

Die PropTech-Entzauberung

Während viele Unternehmen bis zuletzt beim Phänomen PropTech einfach „dabei sein” wollten, wurde ihnen jetzt bewusst, dass die Integration von „property technology” tatsächlich notwendig ist.

Auch auf die Wohn-Ansprüche wirkt die Gesundheitskrise ein. Ein Beispiel dafür: Freiflächen. Zwar sind Balkone, Gärten und Terrassen bei Immobiliensuchenden immer sehr beliebt, in Zukunft wird sich das aber nochmals steigern.

Run auf Freiflächen

„Wir haben während des Lockdowns 2020 einen regelrechten ‚Run' auf Freiflächen festgestellt. So haben sich die Immobiliensuchen mit dem Stichwort ‚Garten' zu diesen Zeiten nahezu verdoppelt”, berichtet Kössner. „Laut einer aktuellen Analyse unserer Daten liegt z.B. der durchschnittliche Preis von Mietwohnungen mit Freifläche je nach Bundesland zwischen 2,5 (Oberösterreich) und 13 Prozent (Wien) über dem Mittelwert von Objekten ohne Freifläche.”

Work-Life-Balance zu Hause

Durch den vermehrten Aufenthalt in den eigenen vier Wänden (Stichwort: Homeoffice) werden abgetrennte Bereiche, in denen für längere Zeit ungestört gearbeitet oder gelernt werden kann, wichtig. Gleichzeitig braucht es klar definierte Erholungsräume.

Lage, Lage, Lage …?

Durch die Flexibilisierung der Arbeit und die intensive Suche nach Grünflächen rücken neue Regionen in den Fokus der Immobiliensuchenden. Das wird in den kommenden Jahren zu neuartigen Entwicklungen am Kauf- und Mietmarkt führen. „Möglich ist, dass vormals wenig attraktive rurale Gegenden eine Aufwertung, ehemalige Wohnhotspots hingegen eine Preissteigerungs-Bremse erfahren”, so Kössner.

Zuversicht stärken

Die Bedeutung von gesundheitlicher Sicherheit ist durch die Krise gewachsen. Dafür braucht es Hygienemaßnahmen, neuartige Raumaufteilungen sowie moderne Belüftungsmöglichkeiten. Die wesentlich größere Herausforderung ist jedoch, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass Verweilen in Innenräumen – vor allem dort, wo viele Menschen zusammenkommen – kein Gesundheitsrisiko darstellt.

Wohnimmos: Nachfrage hoch

Die Krise hat den Wunsch nach Eigentum deutlich gesteigert. Allerdings haben auch die Immobilienpreise weiter zugelegt. Im Zuge dessen bleibt vor allem die Erschwinglichkeit von Immobilien eine konstante Herausforderung. Während Unsicherheiten am Arbeitsmarkt weiter bestehen, werden Banken immer zurückhaltender, die benötigten Finanzierungen zu stellen. „Hier bleibt abzuwarten, welche langfristigen Auswirkungen die Gesundheitskrise im Hinblick auf Arbeitsplatzsicherheit und Zinsentwicklung mit sich bringen wird”, sagt Judith Kössner.

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