„Sehen das als klaren Auftrag“
© Belinda Thaler / BESTHE
Lukas Fliszar ist der neue Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der WKW.
MARKETING & MEDIA Redaktion 28.04.2025

„Sehen das als klaren Auftrag“

Neo-Obmann der WKW Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Lukas Fliszar im medianet-Interview.

WIEN. Als Sieger der diesjährigen WKO-Wahlen ging bei der Wiener Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation das Team Werbung Wien (Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband) mit zehn Mandaten hervor (plus ein Mandat). Damit folgte der Listenerste, Lukas Fliszar, als Obmann auf Jürgen Bauer.  Im Interview mit medianet erzählt er wofür seine Fraktion steht, welche Ziele sie hat und welche Herausforderungen auf ihn und seine Fraktion warten.

medianet: Die WKO-Wahl ist geschlagen, der SWV konnte ein Mandat dazu gewinnen und hat jetzt zehn: Wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis? Und haben Sie den Sieg der SWV in Ihrer Fachgruppe erwartet?
Lukas Fliszar: Wir haben schon vor der Wahl viel Unterstützung gespürt und auch die Motivation aktiv zu werden. Vom Wahlausgang waren wir dann trotzdem überrascht und haben uns riesig gefreut. Wir sehen das als klaren Auftrag für Veränderung und legen jetzt los.

medianet: Der Wirtschaftsbund hat zwei Mandate verloren und damit ein Mandat weniger als die Grünen und ist nun trotzdem in Koalition mit dem SWV. Warum ist die Koalition nicht rot-grün?
Lukas Fliszar: Der Wirtschaftsbund (WB) und die Grüne Wirtschaft (GW) haben exakt gleich viele Stimmen bekommen. Per Los - noch eine Eigenheit bei der WK-Wahl - wurde dann entschieden, dass die GW ein Mandat dazu bekommt. Damit ist der WB mit 8, die GW mit 9 Mandaten im Ausschuss vertreten und waren beide Ansprechpartner:innen für eine Koalition für uns. Durch interne Dynamiken bei der GW war eine Koalition für sie nicht möglich. Wir werden jedenfalls wie angekündigt überfraktionell denken und immer wieder allen Fraktionen die Zusammenarbeit anbieten.

medianet: Was sind denn die wichtigsten Themen des SWV, was wollen Sie verändern?
Lukas Fliszarr: Wir wollen Erneuerung und Erleichterung im Kleinen und Grossen. Das sind unsere Leuchtturm-Ziele:
1. Ein Gewerbeschein für alle Berufsgruppen
2. Streichung der SVS Selbsthalte
3. Mehr Fairness und weniger Bürokratie bei Ausschreibungen
4. Transparenz im Vergabeverfahren
5. Geschlechterparität und Diversität: Ja, bitte
Wir sind uns bewusst, dass wir für die Umsetzung dieser Ziele Partner:innen auf allen Ebenen brauchen, auch in der Bundespolitik. Auch ein Grund wieso wir ganz grundsätzlich auf Kooperation setzen. Unser Projekt wird dann erfolgreich sein, wenn es eines der Vielen ist.

medianet: Gibt es thematische Überschneidungen mit dem Wirtschaftsbund?
Lukas Fliszar: Natürlich, mehr als man denken würde. Und das wird man in den kommenden Wochen und Monaten an den gemeinsamen Beschlüssen sehen können. Wir sind mit großem gegenseitigen Vertrauen in die Zusammenarbeit gegangen, ich strebe eine gelebte Doppelspitze mit meinem Stellvertreter Roland Grafl an. Denn wir brauchen jetzt volles Engagement von allen Mandatar:innen, um etwas in der Branche zu bewegen. Von vorgegebenen Strukturen und definierten Positionen dürfen wir uns nicht aufhalten lassen.

medianet: Was werden die großen Herausforderungen für die rot-schwarze Koalition sein?
Lukas Fliszar: Unsere Herausforderungen sind die der Branche: der Umgang mit künstlicher Intelligenz, mangelnde Wertschätzung für Kreativleistungen und sinkende Marktpreise. Vergabeverfahren, die für viele kleinere Agenturen eine gläserne Decke darstellen und zu viel Ressourcen unnütz verbrauchen. Wir können weder die Rezension wegzaubern noch den Zollkonflikt beenden. Aber wir haben viele Hebel in der Hand um die Kreativindustrie zu stärken. Dafür sind wir angetreten.

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