••• Von Paul Christian Jezek
MÜNCHEN/WIEN. Österreich war auf der Expo Real sehr stark vertreten, und umgekehrt ist das internationale Interesse am österreichischen Markt so groß wie nie zuvor.
„Die Stimmung auf der Messe hat sich immer als zuverlässiger Gradmesser für die Entwicklung der nächsten ein bis zwei Jahre erwiesen, und demzufolge können wir mit einiger Sicherheit mit einem Anhalten des Immobilienbooms in Österreich rechnen”, sagt Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien.
Generell finden neue Assetklassen und kreative Weiterentwicklungen traditioneller Immobilientypen so viel Beachtung wie noch nie. Die Entwickler setzen immer stärker auf Innovationen, und die Investoren sind bereit, in diese auch beachtliche Summen zu veranlagen.
Im Mittelpunkt stehen neue Ideen in den Bereichen studentisches, temporäres, betreutes Wohnen und Seniorenwohnen sowie zum Teil völlig neuartige Logistikimmobilien für den rasant wachsenden Warenumschlag im Onlinehandel. Insbesondere gibt es innovative Lösungen für stadtnahe oder sogar innerstädtische Verteilzentren, mit denen der Transport auf der „letzten Meile” zu den Konsumenten hocheffizient organisiert werden kann.
Preis- und Umsatzrekorde
Heuer wurden bei der Expo Real so viele Deals abgeschlossen wie schon seit Jahren nicht mehr.
Es ist viel Geld auf dem Markt, es gibt trotz gegenteiliger Meinungen attraktive, neue Projekte und Objekte, die starke Konjunktur schlägt sich in niedrigeren Leerstandsraten und steigenden Mieten bei gewerblichen Immobilien nieder, vor allem aber hat sich der Markt an die neuen Preisniveaus gewöhnt. Für Spitzenobjekte im Bürobereich werden Renditen mit einer 3 vor dem Komma nicht nur verlangt, sondern bald auch bezahlt werden.
Aus rot-weiß-roter Sicht ist eine der bemerkenswertesten Entwicklungen, dass die österreichischen Entwickler und Investoren wieder viel stärker im Ausland aktiv sind als in den vergangenen Jahren – z.B. UBM, CA Immo, Buwog, 6B47 oder die Strabag. Auffällig ist, dass dabei der Fokus nicht wie beim Boom der Jahre bis 2008 auf Zentral- und Osteuropa liegt, sondern weitaus stärker auf dem westlichen Nachbarn Deutschland.