Lage reduziert Rückgang
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Zuversichtlich Für Franz Pöltl, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Investment Consulting GmbH, sind weitere Leitzinssenkungen absehbar.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 11.07.2025

Lage reduziert Rückgang

EHL-Zinshausmarktbericht für Wien unterstreicht die Bedeutung der drei „L” in der Immobranche: Location, Location, Location.

WIEN. Der Wiener Zinshausmarkt befindet sich laut EHL-Zinshausmarktbericht weiterhin in einer sehr schwierigen Phase: Seit 2022 sei ein klarer Abwärtstrend bei den Preisen zu verzeichnen, wobei sich seit Herbst 2024 die Abwärtsbewegung zwar immer mehr verlangsame, aber noch nicht gestoppt sei. Das Minus variiert dabei stark, so sind die Preise im 1. Bezirk durchschnittlich um zehn bis 15% zurückgegangen, in guten Lagen zwischen Ring und Gürtel um 20 bis 30% und an der Peripherie in wenig attraktiven Mikrolagen sogar bis zu 50%. Dort sei der Markt auch wenig liquide und Verkaufsprozesse dauerten ausgesprochen lange.

Positiv denken

„Die Marktsituation ist herausfordernd und wird es wohl noch zumindest bis 2026 so bleiben, aber es gibt auch wieder positive Signale”, sagt Franz Pöltl, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Investment Consulting GmbH. So sei die Zinsentwicklung ein Hoffnungsschimmer für den Markt und die in der Vergangenheit stark gestiegenen Baupreise hätten sich zuletzt immerhin stabilisiert.

Eine auffällige Entwicklung ist Pöltl zufolge, dass Zinshauseigentümer und Entwickler wieder verstärkt nach Alternativen zur Wohnungsvermietung suchten, etwa im boomenden „Hospitality”-Sektor. „Schwierige Marktsituationen sind immer ein Anlass, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln sowie bestehende Strukturen weiterzuentwickeln und zu optimieren”, so Pöltl. „Das geschieht derzeit mit oft beeindruckender Kreativität und bis zu einem gewissen Grad wird das mittlerweile 150 Jahre alte Produkt Zinshaus wieder einmal neu erfunden.” (hk)

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