Ungewöhnlicher Schwung
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Der Transaktionswert aller Einfamilienhäuser kratzt zum Halbjahr schon an der 2-Mrd.-Euro-Marke; rein rechnerisch fehlten nur 13 Häuser.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 31.10.2025

Ungewöhnlicher Schwung

Der Re/Max-ImmoSpiegel Einfamilienhausmarkt für das erste Halbjahr 2025 zeigt ein Drittel mehr Verkäufe und stabile Preise.

AMSTETTEN. Der Einfamilienhausmarkt läuft wieder. Noch nicht in alten Rekordhöhen, aber die Menge ist mehr als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre und ist wieder auf dem Niveau von vor fünf Jahren. 2020 wurden 5.017 Objekte verbüchert, 2025 waren es 5.053. Dazwischen ging es bis auf 3.840 (2024) nach unten. Re/Max Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer: „Nach einem mehr als ungewöhnlichen Aufschwung um plus 31,6 Prozent zum Vorjahr liegen wir um plus 172 Einfamilienhäuser oder plus 3,5 Prozent über dem Zehnjahresmittel.“

Gründe und Preise
Laut Reikersdorfer hätten das aktuelle Zinsniveau, die temporären Gebührenbefreiungen für Grundbuchseintragungen, ein gewisser psychologischer Gewöhnungseffekt, die inflationsbedingten Lohn- bzw. Gehaltsanpassungen in der Vergangenheit und sicherlich auch Preiskorrekturen in den vergangenen Jahren offensichtlich dazu geführt, dass vermehrt die Zurückhaltung beim Einfamilienhauskauf überwunden werden konnte. „Dazu kommt, dass ein Grundkauf plus Neubau aufgrund der stetig steigenden Baukosten für weniger Interessenten leistbar ist als noch vor einigen Jahren. Diese Personengruppe weicht daher vermehrt auf Bestandsimmobilien aus und adaptiert diese meist schrittweise an ihre individuellen Bedürfnisse – mit geringerem Tempo, aber auch mit vermindertem Risiko“, erklärt der Re/Max Austria-Chef.
Was die durchschnittlichen Preise betrifft, so sind 337.052 € pro Einfamilienhaus um +7.222 € (+2,2%) mehr als 2024, aber auch um –13.421 € weniger als 2023 (–3,8%). Allerdings: Bringt man die VPI-Inflation von Juni 2023 zu Juni 2025 von +14,9% in Bezug zur nominalen Preisentwicklung, dann verbilligten sich die Häuser von 2023 auf 2025 im Österreichschnitt um –16,3% oder 65.641 €. Das entspricht mehr als einem statistischen Haushaltsjahres-Nettoeinkommen von 48.303 € (Median 2024, Statistik Austria) und erklärt auch diesen Mengenschub. (hk)

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