Hofer punktet bei Tierwohl-Ranking
© Tierschutz Austria
Luft nach obenGeht es nach dem Verein Tierschutz Austria, sind die Tierwohlstandards im LEH-Diskont stark ausbaufähig – drei von fünf Fleischprodukten tragen demnach etwa überhaupt kein Gütesiegel.
RETAIL Redaktion 17.01.2025

Hofer punktet bei Tierwohl-Ranking

Der Verein Tierschutz Austria unterzog verarbeitetes Fleisch bei Diskontern einem umfassenden Einkaufstest.

WIEN. Deutliche Unterschiede bei den Tierwohlstandards im heimischen Lebensmitteldiskont ortet Tierschutz Austria. Der Fokus des Einkaufstests lag dabei auf Bio-Produkten und tierwohlverbesserten Gütesiegeln, „da diese de facto höhere Standards in der Tierhaltung bedeuten”, wie es in der Aussendung des ältesten Tierschutzvereins der Welt (gegründet im Jahre 1846) heißt.

Hofer vor Lidl und Penny

„Klare Stärken bei tierwohlverbesserten Standards” werden laut Test Hofer attestiert; der Marktführer im LEH-Diskont überzeugt durch den höchsten Anteil an Bio-Produkten (rd. zwölf Prozent) und eine vergleichsweise breiten Auswahl an tierwohlverbesserten Gütesiegeln (zehn Prozent). Bemängelt wird, dass sechs von zehn Produkten kein Gütesiegel aufweisen.

Lidl wiederum hat den geringsten Anteil an Produkten ohne Gütesiegel (24%) und den höchsten Anteil an AMA-Gütesiegeln (knapp zwei Drittel), allerdings sind Bio-Produkte (unter sechs Prozent) und tierwohlverbesserte Siegel (unter vier Prozent) deutlich unterpräsentiert.
Abgeschlagen auf dem dritten und letzen Platz rangiert Rewe-Diskonter Penny, dem mit einem sehr hohen Anteil an Produkten ohne Gütesiegel (über 90%) und „dem völligen Fehlen von Bio-Produkten und tierwohlverbesserten Siegeln” seitens des Vereins „klare Defizite” zugeschrieben werden.
In Summe fällt das Fazit von Esther Kronthaler, Expertin für Tierschutzpolitik bei Tierschutz Austria, negativ aus: „In Österreichs Discountern haben verarbeitete Fleischprodukte kaum etwas mit Tierwohl zu tun.”

Drei zentrale Probleme

Neben einem generellen Mangel an Gütesiegeln sieht Kronthaler auch irreführende Herkunftsangaben als problematisch an – in zwei von drei Discountern befänden sich „Pseudolabels”, die eine österreichische Herkunft suggerieren, tatsächlich jedoch keine Standards garantieren würden.

Zwei der drei Discounter bieten darüber hinaus ausländisches Fleisch an, was Preisdumping fördert und Kontrollmöglichkeiten erschwert. (red)

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