WIEN. „Der Handelsverband hat stets vor den negativen Effekten von Eintrittstests in den Geschäften auf unternehmerische Existenzen, Arbeitsplätze sowie auch auf die soziale und psychologische Gesundheit der Bevölkerung gewarnt”, holt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will aus.
Er begrüßt damit den Mitte der Woche doch erfolgten Mehrheitsentscheid des österreichischen Bundesrats über die umstrittene Novellierung des Covid-19-Maßnahmengesetzes und des Epidemiegesetzes, demzufolge die viel diskutierten Eintrittstests im Handel nun vom Tisch sind.
Kein Hotspot Handel
„Das war die richtige Entscheidung, denn der Handel ist kein Corona-Hotspot, wie inzwischen unzählige wissenschaftliche Studien belegt haben”, ist Will überzeugt. Und weiter: „Überdies wären Zutrittstests in unserer Branche ein massiver bürokratischer Mehraufwand und schlichtweg nicht administrierbar. Verkäuferinnen und Verkäufer wären dadurch zu Securities umfunktioniert worden.”
Mittlerweile lehnen auch fast 80% der Menschen in Österreich derartige Eintrittstests im Handel dezidiert ab – laut Handelsverband zu Recht, denn „die heimische Bevölkerung hält sich an die bestehenden Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, die der Handel täglich in der Praxis umsetzt”.
„Umsatzvernichtung”
Zutrittstests in den Geschäften würden demnach kaum etwas an den Corona-Fallzahlen ändern, aber bis zu zwei Drittel aller Umsätze im Non-Food- Handel vernichten. Das wären allein in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland knapp 280 Mio. € pro Woche, schätzt der Handelsverband.
„Hätte der Bundesrat nicht sein Veto eingelegt, hätten allein im Osten Tausende Unternehmen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Tests von Millionen Menschen kontrollieren müssen – ein unmögliches Unterfangen”, so Will abschließend. (red)