••• Von Oliver Jonke und Paul Hafner
Seit Anfang des Jahres führt Peter Sturm die Geschicke von Eat Happy in Österreich und in der Slowakei. Der gebürtige Oberösterreicher mit über zwei Jahrzehnten Branchen- und Managementerfahrung folgte in dieser Position auf Florian Bell, der seinerseits bereits im Vorjahr zum CEO der Eat Happy Group bestellt worden war. Mit medianet sprach Sturm über Ansprüche, Meilensteine und Ziele von Eat Happy Österreich sowie über die Bedeutung von Vielfalt im Sortiment.
medianet: Kommen wir zunächst auf die Entstehung von Eat Happy zu sprechen – wie hat das alles begonnen?
Peter Sturm: Das Unternehmen ist 2013 in Deutschland als Shop-in-Shop-Konzept für frisches Sushi und Asia-Snacks gegründet worden – und ist dort heute auch Marktführer für frisch gerolltes Sushi im Supermarkt. Die Geschäftsidee stammt von Gründer Christian Kraft, der das Konzept, Sushi im Einzelhandel zu listen, aus Amerika nach Europa gebracht hat. Seine Vision war damals, vielleicht 50 Shops zu etablieren, wo das frisch gemacht wird.
medianet: … eine Zielsetzung, die längst übertroffen wurde.
Sturm: So ist es. Deutschlandweit gibt es mittlerweile deutlich über 1.500 Shops und Selbstbedienungstruhen. Darüber hinaus ist Eat Happy rasch nach Luxemburg, Österreich, Italien und in die Slowakei expandiert. Hierzulande haben wir das Konzept 2015 implementiert und halten als Marktführer gegenwärtig bei 50 Shops und 1.100 SB-Truhen. Wir haben in Österreich 2022 rund sechs Mio. Stück Boxen verkauft – eine schöne Entwicklung, wenn man bedenkt, dass wir 2019 bei 2,9 Mio. Boxen waren. In Summe haben wir seit der Gründung österreichweit fast 31 Mio. Boxen verkauft.
medianet: Wie groß ist das Team, das hinter diesen Zahlen steht?
Sturm: In Österreich haben wir 150 Mitarbeiter, dazu kommt noch einmal ungefähr dieselbe Anzahl in unserer Manufaktur in Bratislava dazu.
medianet: Mit Spar und Rewe gibt es Eat Happy bei den beiden größten Lebensmittelketten des Landes. Sind weitere Listungen im LEH denkbar?
Sturm: Unser Angebot richtet sich an alle Lebensmittelhändler: Wir wollen der Partner sein für Ultrafrische und bieten das allen Marktteilnehmern in derselben Art an – weil es einfach ein großes Interesse aufseiten der Konsumenten nach frischem Sushi gibt, für das wir als Marktführer die besten Lösungen anbieten: Sushi täglich frisch und handgerollt.
medianet: Welche Geschäftsentwicklung sehen Sie in Österreich für dieses Jahr voraus?
Sturm: Für dieses Jahr rechnen wir mit einem Plus im einstelligen Bereich. Wir wachsen kontinuierlich, und die Umsätze zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir haben auch weitere Shops und SB-Truhen eingeplant; wir sehen, dass die Themen Ultrafrische und hohe Qualität für den Konsumenten weiter wichtig sind. Was wir zudem neu etabliert haben, ist, das Thema Sushi in den Unternehmen als abwechslungsreiche Option für Besprechungen und das Mittagessen zu promoten; unsere Sushi-Platten sind hierfür die optimale Verpflegung. Und für das Mittagessen bieten sich Sushi, Bowls und Wraps sehr gut an.
medianet: Mit den Jahren haben auch Bowls, Reisrollen-Wraps und Mochis den Weg in die Produktpalette gefunden. Wie wichtig ist es für Erfolg und Wachstum, immer wieder neue Produkte zu lancieren?
Sturm: Wir bleiben uns in unseren Grundsätzen treu – kompromisslose Frische, Authentizität der Rezepte und fachkundige Zubereitung; die hohe Qualität unserer Produkte ist unser wichtigster Erfolgsfaktor, die Konsumenten schätzen aber genauso unser breites Portfolio und empfehlen uns gerne weiter. Natürlich spielen da regelmäßige Neuheiten eine große Rolle. Mit den 16er-Maki reagieren wir etwa auf das Preisthema; das ist ein Produkt mit einem attraktiven Euro-pro-Kilo-Preis. Neu im Angebot haben wir außerdem drei vegane Sushivarianten, und für alle, die gerne mal was anderes probieren: Cooked Salmon Sushi. Auch in Sachen ‚Streetfood' haben wir uns verbreitert, etwa mit Reisrollen-Wraps und Bowls, die im Büro oder zu Hause via Mikrowelle auch gerne zur warmen Mahlzeit werden. Entsprechend unserem Motto ‚Freshly made smiles' bleibt unser Ziel weiterhin, die Menschen mit unseren Produkten glücklich zu machen und ihnen beim Essen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
medianet: Welche Produkte verzeichnen die höchsten Absatzmengen, was sind die größten Kassenschlager in Österreich?
Sturm: Hierzulande sind es tatsächlich die Klassiker, welche die größte Beliebtheit genießen – Nigiri und Maki in den unterschiedlichsten Varianten, mit Lachs, Gurke und Avocado; bei den Bowls zählt die Poké Bowl mit Lachs zu den Favoriten. Gleichzeitig muss man sich vor Augen führen: Wir haben über 150 verschiedene Produkte, darunter Ausgefallenes wie Rainbow-Nigiris mit Mango und Lachs, verschiedenste Bowls, Spieße, Wakame-Salat, … kurz, es ist für jeden Geschmack und jede Ernährungsvorliebe etwas dabei.
medianet: Was tut sich in Sachen Digitalisierung?
Sturm: Wir überarbeiten aktuell sehr viele interne Prozesse mit Augenmerk auf Optimierung. Wir haben etwa kürzlich einen digitalen Warenfluss installiert – für Tracking und Forecasting im Dienste der weiteren Verbesserung unserer Warenverfügbarkeit.Wir erweitern auch laufend unseren Webshop. Unsere Gäste können sich ihr Lieblingssushi über unsere Website unkompliziert und schnell vorbestellen und im Eat Happy-Shop ihrer Wahl am Folgetag abholen.