Wien. „Die Digitalisierung ist eine gewaltige Herausforderung, aber auch große Chance für die österreichische Wirtschaft”, sagte WKO-Präsident Christoph Leitl bei der Eröffnung des E-Day: 15, der vergangene Woche im Haus der österreichischen Wirtschaft in Wien-Wieden über die Bühne ging und unter dem Motto „Mehr Spielraum für Unternehmen” stand. Angesichts niedriger Personalkosten in Asien und sinkender Energiekosten in den USA müsse sich die österreichische Wirtschaft durch Qualifikation und Innovation weiterentwickeln. „Heimische Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihren Fokus auf Digitalisierung, Kooperation, Vernetzung und Kommunikation zu richten, wenn sie konkurrenzfähig bleiben wollen. Nur wer schneller als seine Mitbewerber neue Produkte und Dienstleistungen generiert, wird in Zukunft erfolgreich sein; das kreative Potenzial dafür haben wir in Österreich”, sagt Leitl. Daher sei die fortschreitende Digitalisierung keine Bedrohung, sondern eine Chance. „Wer sich rascher mit neuen Technologien auseinandersetzt, hat einen Vorsprung.”
Die neue Republik
„Mein Ziel ist eine Republik 2.0, in der E-Government-Leistungen in allen Bereichen online zur Verfügung stehen” sagte Sonja Steßl, Staatssekretärin im Bundeskanzleramt und zuständig unter anderem für den Bereich E-Government/elektronische Verwaltung, in ihren Eröffnungsworten. Wie Steßl hoben auch Christoph Leitl und der für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zuständige Staatssekretär Harald Mahrer die europaweite Vorreiterrolle Österreichs in Sachen E-Government hervor. Es gelinge, durch den Einsatz digi-taler Angebote der Verwaltung „Prozesse zu beschleunigen, effizienter zu werden und vor allem bessere Services sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für Unternehmerinnen und Unternehmer bieten zu können”, sagt Steßl. Als Beispiel nannte sie die One-Stop-Shop-Portale Help.gv.at, das Unternehmensserviceportal USP.gv.at, die elektronische Handy-Signatur sowie das Open-Data-Portal data.gv.at. Ein prominenter Stargast beim E-Day war Markus Kurtz vom Animationsspezialisten DreamWorks Animation in den USA; der gebürtige Österreicher gab einen Einblick in den Produktionsprozess computeranimierter Filme und erläuterte anhand von Ausschnitten des aktuellen DreamWorks-Films „Drachen zähmen leicht gemacht 2” den langen Weg von der Konzeption, Kreation und Animation bis zum fertigen Produkt, das den Besucherinnen und Besuchern im Kino präsentiert wird.Kurtz, Spezialist für visuelle Effekte und derzeit als Head of Production Technology bei DreamWorks Animation tätig, hat bei insgesamt drei Oscar-prämierten Produktionen in führender Rolle mitgewirkt. Sein Hauptaufgabengebiet besteht darin, durch Integration innovativer Technologien die Effizienz in den globalen Produktionsabläufen zu verbessern. Gemeinsam mit funktionsübergreifenden Teams werden neue digitale Produktionsprozesse für Trickfilme entwickelt. Im Kommen ist laut Kurtz Virtual Reality (VR) und die Einbettung in die Filmproduktion; VR kommt aus dem Bereich der Computerspielindustrie. Mit VR-Headsets, die interaktiv sind, kann der Zuseher mit dem Kopf die Bewegung der Kamera steuern. Die Filmindustrie arbeitet derzeit daran, wie Virtual Reality den Kinobesuch in Zukunft zum interaktiven Erlebnis machen kann. www.eday.at