High-speed per Kupferkabel
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Auch mit alten Kupferleitungen lassen sich hohe Datendurchsatzraten erzielen.
TECHNOLOGY 12.02.2016

High-speed per Kupferkabel

Gemeinsam mit der Deutschen Telekom hat Nokia ein ­neues Verfahren getestet, das Hochgeschwindigkeits­übertragungen per Kupferkabel ermöglichen soll.

ESPOO/WIEN. Trotz schneller und mobiler Breitbandlösungen besteht ein ungebrochener Bedarf nach hochwertigen Internet-Festnetz­zugängen. Ein Problem dabei ist die in vielen Fällen aus Kupferleitungen bestehende Infrastruktur, die im Gegensatz zu Glasfaserverbindungen bei der Übertragungsgeschwindigkeit deutlich zurückliegt. Jetzt hat Nokia in einem gemeinsam mit der Deutschen Telekom durchgeführten Labortest demonstriert, wie Diensteanbieter mit XG-Fast, einer neuen Ultra-Breitbandzugangstechnik für Festnetze, die wachsende Nachfrage nach Internetdiensten in hoher Qualität über ihre vorhandenen Kupfernetze decken können. Durchgeführt wurde der Labortest von der Nokia-Tochter Alcatel-Lucent.

Hohe Datenrate

XG-Fast ist eine von den Bell Labs entwickelte Erweiterung von Nokias kommerziell verfügbarer G.fast-Technologie. Bei dem im Kabelnetzlabor der Deutschen Telekom in Darmstadt durchgeführten Versuch wurde ein Datendurchsatz von mehr als 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) erzielt. Das ist etwa 200-mal schneller als die bei durchschnittlichen Breitbandverbindungen in Wohngebieten heute gebotene Geschwindigkeit. Mit glasfaserähnlichen Geschwindigkeiten auf Kupfernetzen könnte ein zweistündiger HD-Film in weniger als 10 Sekunden heruntergeladen werden und das Hochladen von 1.000 Fotos würde nur knapp zwei Sekunden dauern.

Bei dem XG-Fast-Testlauf mit der Deutschen Telekom wurde eine Gesamtbandbreite von mehr als 11 Gbit/s auf zwei 50 Meter langen, gebündelten CAT-6-Kabelpaaren erreicht. Ähnliche Tests mit Standard-Drop-Kabeln und Gesamtgeschwindigkeiten von mehr als 8 Gbit/s über 50 m machten deutlich, dass sich XG-Fast auch für FTTH-Anwendungen anbietet. Alle Versuche wurden mit Prototyp-Ausrüstung von den Bell Labs unter Laborbedingungen durchgeführt.
Darüber hinaus unterstützt XG-Fast auch symmetrische Dienste mit 1 Gbit/s über Entfernungen von bis zu 70 m. Betreiber könnten also innerhalb von Gebäuden glasfaserähnliche Geschwindigkeiten über vorhandene Telefonleitungen bereitstellen, ohne neue Kabel verlegen zu müssen. Das würde kürzere Installationszeiten und weniger Aufwand für den Endkunden bedeuten.

Portfolioerweiterung

In Nokias Portfolio für den Ultra-Breitbandzugang in Festnetzen finden Diensteanbieter eine umfassende Auswahl an Technologien für den Zugang über Glasfaser- und Kupferleitungen, mit denen sie die Anforderungen praktisch jeder Netzinstallation erfüllen können.

„Als Weltmarktführer im Bereich Ultra-Breitbandzugangstechnik für Festnetze ermöglichen wir Betreibern, mit einer Kombination aus Glasfaser- und Kupfertechnologien qualitativ hochwertige Dienste schneller und kostengünstiger bereitzustellen”, sagt Federico Guillén, President of Fixed Networks, Nokia, über den Test. „Der XG-Fast-Versuch mit der Deutschen Telekom ist ein Meilenstein in unseren kontinuierlichen Bestrebungen, das Potenzial der Kupferleitungen auszuweiten, dadurch sehr hohe Geschwindigkeiten zu erreichen und gleichzeitig die Glasfaser näher zum Privat- und Geschäftskunden zu bringen.” (red)

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