real:estate studio: Die Colliers Immobilienmakler GmbH in Wien, unter deren Head of Retail Properties, Tanja Tanczer, beobachten eine solide Nachfrage nach Einzelhandelsimmobilien. Trotz der Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie hat sich der stationäre Handel in den meisten Branchen erholt und zeigt sich heute als stabiler und gesicherter Markt.
Insbesondere im Luxus-Retail-Segment verzeichnet Colliers eine sehr starke Nachfrage. “Luxusmarken sind bestrebt, ihre Präsenz zu erweitern und suchen nach größeren Verkaufsflächen von über 1.000 Quadratmetern”, erzählt Tanja Tanczer im real:estate studio-talk mit Herausgeber Chris Radda. Ziel sei es, den Kunden ein noch intensiveres Markenerlebnis zu bieten.

Rückkehr zum Vorkrisenniveau
Die Umsätze in vielen stationären Geschäften haben wieder das Niveau von 2019 erreicht. Die Mieten in Toplagen können bis zu 600 Euro pro Quadratmeter betragen, was die solide Kaufkraft und das gestiegene Verbrauchervertrauen widerspiegelt.
In B- und C-Lagen setzen sich vermehrt junge und alternative Konzepte durch. “Hier sind Mietpreisreduktionen üblich, was neuen und innovativen Unternehmen den Markteintritt erleichtert”, so Tanczer.

Expansion in Graz und Salzburg
Graz steht als Expansionsziel im Fokus, dank einer ausgeprägten Centerlandschaft und hoher Nachfrage nach Toplagen. Auch in der Stadt Salzburg ist das Luxussegment stark nachgefragt, unterstützt durch einen kaufkräftigen Tourismus.

Einkaufszentren bleiben attraktiv
Trotz des Trends zur nachhaltigen Mobilität punkten Einkaufszentren weiterhin mit der Verfügbarkeit von Parkplätzen, Entertainment und Hospitality. “Dies macht sie für viele Konsumenten nach wie vor attraktiv”, so Tanczer.

Herausforderungen für lokale Textil- und Gastronomieimmobilien
Der lokale Textilhandel und die lokale Gastronomie kämpfen mit hohen Kosten. “Viele kleine, lokale Marken können die allgemeinen Kostensteigerungen nicht bewältigen”, erzählt Tanja Tanczer, “Monobrand-Stores hingegen, die die gesamte Wertschöpfungskette kontrollieren und eine starke Kundenbindung aufbauen, können sich die hohen Mieten leisten.”
Gastronomieflächen erlebten zunächst einen Boom, wurden jedoch durch steigende Energiekosten ausgebremst. Dies unterstreicht die Volatilität des Marktes und die Notwendigkeit für Flexibilität.

Mariahilfer Straße: Leerstände trügen
Obwohl auf der Mariahilfer Straße Leerstände zu beobachten sind, täuscht der erste Eindruck. Diese sind oft bereits wieder vermietet und zeigen die ungebrochene Attraktivität auch dieser Einkaufsmeile.

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