WIEN. „Leben im Alter ist kein Pensionistenthema”, beschrieb Peter Filzmaier, Geschäftsführer des Instituts für Strategieanalysen, ein Fazit der aktuellen Silver Living-Studie „Herausforderung Alter, Politik und Institutionen”. Die Zahlen: 2030 werden rund 23% der österreichischen Bevölkerung älter als 65 Jahre alt sein, Anfang 2018 lag der Altersmedian der Bevölkerung in Österreich bei 42,6 Jahren.
Warum das Alter dennoch in Politik und Gesellschaft ein Orchideenthema bleibt – abgesehen von der rituellen Diskussion der Inflationsanpassung der Pensionsbezüge und der hohen Arbeitslosenquote bei über 50-Jährigen – war eines der Themen beim Pressegespräch von Silver Living, Spezialisten für frei finanzierten Wohnbau für Senioren („Betreutes Wohnen”). Das Vertrauen gegenüber Politik und Institutionen ist bei diesem Thema jedenfalls wenig ausgeprägt – bei den Jungen ebenso wie bei den Älteren. Jüngere Befragte sind hinsichtlich ihrer finanziellen Situation und beim Thema Wohnen im Alter sogar noch etwas negativer eingestellt.
Besser wird es nicht mehr
Zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass Österreich auf eine älter werdende Gesellschaft schlecht vorbereitet ist – und mehr als die Hälfte der noch nicht Pensionierten nehmen an, dass ihre Lebenssituation im Ruhestand einmal schlechter sein wird als die Situation jener, die jetzt schon in Pension sind.
An eine Verbesserung glauben nur vier Prozent. Die Befragten erwarten sich vor allem mehr Aktivität der Politik bei der Sicherung des finanziellen Auskommens und beim Thema Wohnraum für ältere Menschen.
Damit betreutes Wohnen auch für Bezieher kleiner Pensionen leistbar ist, fordert Silver Living Maßnahmen wie Steuererleichterungen, schnellere Genehmigungsverfahren und Angleichung der Förderungen an das vergleichsweise großzügige Modell der Steiermark. (sb)