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Barbara Stöttinger, WU Executive Academy.

Redaktion 10.09.2024

Gastkommentar von Barbara Stöttinger: Management by Vitamin B

Netzwerk ist gut, eigene Kontrolle besser: Gastkommentar von Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy. Aus der medianet-New-Leadership-Serie „Die größten Führungsfehler – humorvoll betrachtet“.

WIEN. Der Ansatz wäre eigentlich ein wirklich guter: „The best man/woman gets the job.“ In der Realität sieht es mitunter nach wie vor anders aus – und zwar unabhängig davon, wohin man schaut: ob Politik, Wirtschaft oder Sportverein. Dabei spricht absolut nichts dagegen, dass gute Leute aus dem Netzwerk für einen Job vorgeschlagen werden. Im Gegenteil, es handelt sich hierbei vielmehr um eine smarte Recruiting-Strategie. Wenn es allerdings darum geht, aus „Dankbarkeit“, falscher Loyalität oder persönlichem Vorteil jemandem mit einer Aufgabe zu betrauen, bei der im Vorfeld schon klar ist, dass er oder sie nur bedingt für den Job geeignet ist, dann ist das problematisch und in den seltensten Fällen gut für das Unternehmen.

Leadership-Learning – Netzwerk ist tatsächlich gut, aber nicht um jeden Preis
Aus dem eigenen Netzwerk zu rekrutieren hat in der Tat Vorteile: Oft sind die Vorzüge, Kompetenzen, Qualitäten aber auch die weniger guten Eigenschaften einer Person schon bekannt, das Risiko, sich für den falschen Kandidaten zu entscheiden, ist also deutlich geringer. Außerdem kann eine gewisse Nähe zum Unternehmen das Vertrauen erhöhen und die Loyalität und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Aber: Wenn es um klassische Postenbesetzung getreu dem Motto „eine Hand wäscht die andere“ geht, gilt in jedem Fall: Besser einen Gefallen weniger erwidert als „the worst man/woman gets the job“.

Zur Serie „Die größten Führungsfehler – humorvoll betrachtet“: Management by Laissez-faire, by Micromanagement oder by walking-around: In der klassischen Management-Literatur ist schon viel über Leadership-Fehler geschrieben worden. Manche sagen ja, beim Thema Führung ist es wie bei der Kindererziehung, man kann es eigentlich nur falsch machen – die Frage ist nur: Wie sehr?

Jene allerdings, denen es gelingt, möglichst selten in die Fehler-Falle zu tappen, können für sich selbst und ihre Teams einen echten Unterschied machen. Und weil es mit der Selbstreflexion so eine Sache ist und mit der nötigen Portion Humor alles leichter fällt, wirft Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy, in der medianet-New-Leadership-Serie „Die größten Führungsfehler – humorvoll betrachtet“ alle zwei Wochen einen humorvollen Blick auf ein paar der weitverbreitetsten Führungsfehler: um darüber zu lachen und um genauer hinzusehen, ob es möglicherweise andere gibt, von deren Beispiel wir etwas für die eigene Führungspraxis lernen können – oder eben nicht.

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