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Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben

Redaktion 10.01.2024

willhaben präsentiert die Job-Trends für 2024

MitarbeiterInnen stehen mehr denn je im Mittelpunkt von Unternehmenskultur und Employer Branding.

WIEN. Auch 2024 wirken die Entwicklungen und Umbrüche der vergangenen Jahre auf den heimischen Arbeitsmarkt. Zeitgleich gilt es jedoch, nach vorn zu blicken, denn: Die fortschreitende Digitalisierung, der vermehrte Einsatz von künstlicher Intelligenz und das Thema Nachhaltigkeit führen mittelfristig zu maßgeblichen weiteren Veränderungen von Berufen und Wirtschaftszweigen. Welche Trends den Arbeitsmarkt im neuen Jahr voraussichtlich dominieren werden und was Arbeitgeber auf der Suche nach den besten Talenten beachten müssen, analysiert Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben.

1. Arbeitnehmer rücken noch stärker in den Mittelpunkt der Unternehmenskultur
„Culture eats strategy for breakfast“ – mit diesen vielzitierten Worten hat der austro-amerikanische Ökonom Peter Drucker bereits vor bald 20 Jahren zum Ausdruck gebracht, dass nachhaltiger Erfolg vielmehr auf der Unternehmenskultur beruht, als auf der betrieblichen Strategie. Die Unternehmenskultur als Basis und treibende Kraft sämtlicher Employer Branding-Maßnahmen muss im Jahr 2024 weiterhin primär an den MitarbeiterInnen ausgerichtet sein. „Eine wertschätzende Unternehmenskultur stellt den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Sie beschäftigt sich einerseits damit, was die Mitarbeiter dazu motiviert, sich beruflich zu verwirklichen und Leistungen zu erbringen. Andererseits geht es aber auch darum, was getan werden muss, um das Wohlbefinden am Arbeitsplatz sicherzustellen“, erklärt Zink. Er ergänzt: „Dabei ist zu bedenken, dass es sich bei Corporate Culture nicht um ein starres Gebilde, sondern um einen laufenden Prozess handelt, der kontinuierlich durch das Feedback des Teams gespeist wird.“

Immer wieder ist in diesem Zusammenhang die Rede von „Employee Wellbeing“. Dies umfasst unter anderem die Sicherstellung einer gesundheitsfördernden Arbeitsumgebung, Teambuilding-Events, Sport im betrieblichen Umfeld und weitere Mental Health-Maßnahmen.

2. Employer Branding gewinnt weiterhin an Bedeutung
Mitarbeiter, deren Bedürfnisse gehört werden, haben 2024 eine wesentliche Schlüsselrolle – und zwar nicht zuletzt, wenn es darum geht, wenn sich ein Unternehmen im Rahmen von Employer Branding-Kampagnen als starke, glaubwürdige Arbeitgebermarke positionieren will. „Als Jobplattform für Österreich haben wir im vergangenen Jahr beobachtet, dass sich immer mehr Unternehmen mit der strategischen Arbeit beschäftigen, die mit Employer Branding einhergeht. Es ist spannend zu beobachten, dass diese Disziplin in Österreich oftmals nicht mehr in den Kinderschuhen steckt, wie es lange der Fall war“, analysiert Zink.

3. Einsatz künstlicher Intelligenz mit Maß und Ziel
Der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) im Personalwesen erstreckt sich im Jahr 2024 bereits über zahlreiche Bereiche wie etwa das Verfassen von Stellenanzeigen, die Analyse von Bewerbungen, die Vorauswahl der Kandidaten, die Weiterbildung oder auch die Leistungsbewertung. Zink erklärt dazu: „KI-basierte Tools haben das Potenzial, in Human Resources zahlreiche entscheide Aufgaben zu unterstützen oder gar zu übernehmen. Die dadurch gewonnene Zeit kann in weiterer Folge beispielsweise dafür genutzt werden, sich dem bereits erwähnten Employee Wellbeing zuzuwenden.“

Bei aller Euphorie sei hier jedoch zu bedenken, bedacht sowie mit Maß und Ziel vorzugehen, „nicht zuletzt, weil es bei Human Resources, wie der Name schon sagt, um den Menschen und damit auch um ethische Aspekte geht“, so der Experte. Nicht vergessen dürfe man außerdem, dass die Realität, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen, nach wie vor eine andere ist. „In vielen KMU ist die Digitalisierung grundlegender HR-Prozesse teilweise noch nicht vollzogen und der Einsatz von KI im Personalwesen damit für viele nach wie vor Zukunftsmusik“, gibt Zink zu bedenken.

4. Home-Office und Büro-Anwesenheit im Work Mix
Seit Beginn der Pandemie sind nun bald vier Jahre vergangen. Im vergangenen Jahr war dabei immer wieder vom „Ende des Home-Office“ die Rede. Selbst Zoom entschied sich dafür, seine MitarbeiterInnen zumindest Teilzeit in ihre Büros zurückzurufen. Google, Meta, Amazon und zahlreiche weitere Tech-Giganten setzen ebenso, auch wenn sie es nicht müssten, auf vermehrte persönliche Anwesenheit. Und das nicht ohne Grund: Im Sinne der Unternehmenskultur und der Mitarbeiter-Bindung, aber auch für den Austausch von Ideen, kreatives Arbeiten und persönliches Mentoring hat sich das hybride Modell, also eine tageweise Mischung aus Home-Office und Büro-Anwesenheit, für viele Unternehmen als Best Practice erwiesen. Gleichzeitig sind Home-Office, aber auch flexible Arbeitszeiten und Remote Work, keine USPs mehr, sondern werden, dort wo es möglich ist, von zahlreichen Bewerbern vorausgesetzt. Home-Office gänzlich wieder abzuschaffen ist also möglich, aber nicht ratsam, wenn es darum geht, die besten Talente zu für sich zu begeistern.

5. Jobsuchende wünschen sich Arbeitgeber, der Wert auf Nachhaltigkeit legt
Der Klimaschutz erfordert nicht nur neue Qualifikationen, Kompetenzen und Unternehmenspraktiken, sondern auch neue Berufsbilder, so genannte „Green Jobs“, sowie gar gänzlich neue Wirtschaftszweige. Zudem kann nachhaltiges Handeln positiv auf die Arbeitgebermarke einzahlen, wie willhaben im Herbst 2023 im Rahmen einer repräsentativen Marktforschung zum Thema „Jobsuche“ ermittelt hat. Demnach wünschen sich 75 Prozent der Jobsuchenden einen Arbeitgeber, der Wert auf Nachhaltigkeit legt. Im Zuge der willhaben-Analyse zeigt sich dabei einmal mehr, dass die Affinität zu Umwelt-Themen vor allem bei jüngeren Jobsuchenden, aber auch bei weiblichen Befragten und Personen aus dem urbanen Raum besonders ausgeprägt ist. „Im Umkehrschluss sagen nur rund 6 Prozent von 1.100 Befragten, dass sie darauf überhaupt keinen Wert legen. Nachhaltigkeit ist 2023 aus Sicht der Arbeitnehmer also am heimischen Jobmarkt angekommen und wird im neuen Jahr weiterhin an dringlicher Bedeutung gewinnen“, so Zink abschließend.

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