WIEN/LINZ. Die Brau Union hat nach dem Bußgeldantrag der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) am Dienstagabend wegen des Vorwurfs von Verstößen gegen das Missbrauchs- und Kartellverbot von einem "grundlegenden Missverständnis" gesprochen. In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA hieß es aber auch: "Wir haben diesen Bußgeldantrag noch nicht erhalten und können daher zum Inhalt des Antrags nichts sagen."
Die Brau Union habe sich im April 2022 angestoßene Verfahren stets "in höchstem Maße kooperativ gezeigt" und umfangreich schriftlich Stellung gegenüber der Behörde bezogen. "Wir sind überrascht, dass uns noch andauernde Verletzungen vorgeworfen werden, da wir - trotz mehrfacher Anfragen - von der BWB keine konkreten Hinweise für unmittelbar notwendige Maßnahmen erhalten haben", schreibt die Brau Union, zu der Biermarken wie Gösser, Puntigamer, Villacher und Zipfer gehören. "Wir vertreten unter anderem den Standpunkt, dass den Bedenken der BWB ein grundlegendes Missverständnis hinsichtlich der Organisation der Zusammenarbeit mit unseren Distributions- und Logistikpartnern zugrunde liegt."
Weiterhin wolle man "vollumfänglich und transparent" mit allen involvierten Behörden kooperieren, versicherte das Unternehmen, das zum weltweit operierenden Biergiganten Heineken aus den Niederlanden gehört. "Wir haben höchstes Vertrauen in die Kompetenz des österreichischen Kartellgerichts im nun folgenden Verfahren."
Verbraucher hätten rund um die erhobenen Vorwürfe nicht draufgezahlt, geht weiters aus der Stellungnahme hervor. Die "Bedenken der BWB" würden sich "nicht auf Themen, die Auswirkungen auf die Preisgestaltung" der Brau Union für Endverbraucher oder Kundinnen und Kunden in der Hotellerie und Gastronomie beziehen: "Bei den Bedenken der BWB geht es um die Zusammenarbeit der Brau Union (...) mit ihren Distributions- und Logistikpartnern."
Mehr will das Unternehmen nun nicht kommunizieren, es will "von einer weiteren bzw. detaillierten öffentlichen Debatte (...) absehen". Die Vorwürfe würden sich aufklären und dem blicke man optimistisch entgegen. (APA)