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© Metro Österreich/APA-Fotoservice/Hetfleisch

v.l.n.r: Robert Spevak, Metro Österreich, Georg Frisch, Hauptlehroffizier des Instituts Wirtschaftsdienst der Heereslogistikschule, Markus Gerschberger, Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII), Robert Jakob, Finance Director Metro Groupu

Redaktion 05.09.2024

„Durch Prävention kann man etwas Gutes tun“

Wiener Mittwochsgesellschaft des Handels – Edition Alpbach von Metro Österreich zur Sicherheit und Widerstandsfähigkeit von Lieferketten.

ALPBACH. Zum „Moment of reality“ wurde der „Moment of truth“ des Europäischen Forums Alpbach bei der „Wiener Mittwochsgesellschaft des Handels – Edition Alpbach“ von Metro Österreich. Ging es doch bei der prominent besuchten Veranstaltung um die Sicherheit und Verlässlichkeit von Lieferketten. Das aktuelle, wie brisante Thema wurde dabei sowohl wissenschaftlich als auch aus Händlersicht beleuchtet und diskutiert. Unter den Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft, die von Dr. Robert Jakob, Finance Director Metro Group begrüßt wurden, waren u.a. Mathias Rauch, Generalbevollmächtigter Europäischer Forschungsraum der Fraunhofer Gesellschaft, Margit Kendler, Österreichische Lotterien, Ralf Schweighöfer, DHL Express Austria, Franz Staberhofer, ASCII Präsident und Gerhard Marterbauer, Deloitte Audit Wirtschaftsprüfung. Metro Österreich ist seit 2017 Partner des EFA und lädt im Rahmen der Kooperation alljährlich zur „Wiener Mittwochsgesellschaft des Handels - Edition Alpbach“.

„Intelligenz für Lieferketten" – Drohende Produktions- und Lieferengpässe rechtzeitig erkennen
Unterbrochene Lieferketten haben die Weltwirtschaft in den vergangenen Jahren in Atem gehalten. Wie erkennt man drohende Produktions- und Lieferengpässe? Wie kann man Lieferketten steuern? Welche Bevorratungsstrategien braucht es für Staaten und wie organisiert sich Großhändler Metro? Als einziges Institut in Europa forscht das Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII) dazu. Direktoriumsmitglied Prof. DI(FH) Dr. Markus Gerschberger, zudem u.a. auch Professor für Supply Chain Management an der FH Oberösterreich und am Georgia Institute of Technology, hat die Keynote gehalten. Seitens Metro Österreich am Podium war Robert Spevak, Abteilung Revision, Sicherheit, Krisenmanagement, Arbeitsschutz sowie Leiter des Ressorts "Sicherheit im Handel" des Österr. Handelsverbands. Aus der Reihe der Gäste gab seitens des BMLV Oberrat Mag. Georg Frisch, Hauptlehroffizier des Instituts Wirtschaftsdienst der Heereslogistikschule sowie Mitglied der österreichischen Ernährungskommission Einblicke in das Management der innerstaatlichen Versorgung.

„Die Kooperation ist uns deshalb wichtig, weil wir im Rahmen des EFA den Austausch von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sehr schätzen. Jede unserer Veranstaltungen setzt sich daher mit einem gesellschaftspolitisch relevanten Thema auseinander, das wirtschaftliche und wissenschaftliche Aspekte verknüpft. Unser Thema in diesem Jahr hat durch die jüngsten globalen Ereignisse an Dringlichkeit gewonnen“, so Robert Jakob.

Markus Gerschberger ging in seiner Keynote der Frage nach, wie Lieferketten, die hoch fragile Netzwerke sind, nachhaltigerer und widerstandsfähigerer gemacht werden können. Zudem gab er praxisorientierte und wertvolle Impulse, wie Unternehmen zukünftige Lieferkettenkrisen besser bewältigen können: „Die Stärkung der Wirtschaft durch resiliente Lieferketten ist eine zentrale Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen. Lieferketten weisen eine sehr hohe Vernetzung auf - praktisch alle Unternehmen stehen direkt oder indirekt in Beziehung zueinander.

Wenn Unternehmen die Verantwortung für ihre gesamten Lieferketten übernehmen sollen (CSDDD, CBAM, Digitaler Produktpass, etc.), müssen sie quasi Verantwortung für einen Großteil der globalen Wirtschaft übernehmen. Idealerweise werden Transparenz- und Resilienzverbesserungsmaßnahmen in globalen Lieferketten international (am besten global) zentral koordiniert und verantwortet.“

Durch Prävention kann man etwas Gutes tun
Aus Sicht von Metro Österreich erklärte Robert Spevak: „Wir haben während der Pandemie gelernt, wie verletzlich Netzwerke sind. Doch Metro ist vorbereitet. Wir wissen, dass man durch Prävention etwas Gutes tun kann. In unserer Verantwortung stehen u.a. Gastronomiebetriebe, Gemeinden und Spitäler und als kritische Infrastruktur haben wir daher 1.500 Produkte, die immer bevorratet sind. Wir arbeiten mit Beschaffungsentwicklungsprognosen und vereinbaren Abnahme- und Produktkontrakte. Durch die Kombination der unterschiedlichen Beschaffungskanäle und - möglichkeiten versuchen wir die Verfügbarkeit der Produkte zur bestmöglichen Qualität zu gewährleisten.“ Zudem betonte er wie wichtig im Zusammenhang mit der Lieferkette auch eine Kommunikationskette sei. Gerüstet zu sein, bedeute „ich habe einen Plan in der Schublade liegen.“

Auch Georg Frisch betonte: „Österreich bekennt sich zu einer umfassenden Landesverteidigung. Diese umspannt ressortübergreifend die militärische, die zivile, die geistige und die wirtschaftliche Landesverteidigung. Die wirtschaftliche Landesverteidigung beinhaltet staatliche Vorsorgemaßnahmen, die eine Verknappung von Gütern oder Leistungen verhindern oder zumindest abmildern sollen. Vergangene wie aktuelle Ereignisse zeigen, dass die Produktion und Bereitstellung von Konsumgütern sehr stark von funktionierenden Liefernetzwerken abhängig sind. Wir alle haben es in der Hand, dazu beizutragen, dass im Krisenfall weniger Druck auf diese entsteht, und somit auch, wie der „Moment of truth“ im Falle eines Anlassfalles für uns alle aussehen wird.“

Metro Cash & Carry betreibt in Österreich16 Großmärkte sowie drei Lieferdepots. Das Unternehmen beschäftigt rund 2.500 Vollzeitarbeitskräfte, davon rd. 130 Lehrlinge. Eine große Auswahl ist für Metro ein wichtiger Aspekt, ca. 37.000 Artikel aus dem Food- und Nonfood-Bereich sind gelistet, davon 3.051 regionale Produkte. Seit 2017 setzt das Unternehmen auf Elektromobilität in der Zustellung und beliefert Gastronomiekunden im Großraum Wien, Linz, Graz, Salzburg und Dornbirn mit eVans - dem Metro Express. Sitz der Österreich-Zentrale und der Geschäftsführung ist in Wien-Vösendorf, wo am 2. März 1971 nicht nur der erste Metro Großmarkt Österreichs, sondern auch der erste außerhalb von Deutschland eröffnet wurde. Das Unternehmen ist als Leitbetrieb zertifiziert, da sich Metro zu nachhaltigem Unternehmenserfolg, Innovation und gesellschaftlicher Verantwortung bekennt. „Nachhaltig Handeln“ ist einer der Unternehmensgrundsätze, Metro ist gelistet in u.a. den Nachhaltigkeitsindices und -rankings MSCI, Sustainalytics und CDP. Im Geschäftsjahr 2022/23 erwirtschaftete Metro Österreich 908 Mio. Euro Umsatz (ohne AGM). Weltweit ist Metro ist in über 30 Ländern aktiv und beschäftigt mehr als 89.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2022/23 erwirtschaftete Metro einen Umsatz von 30,6 Mrd. Euro. Die über 17 Millionen Metro Kunden profitieren vom einzigartigen Multichannel-Mix: Sie können ihre Ware sowohl in einem der großflächigen Märkte vor Ort als auch per Belieferung (Food Service Distribution, FSD) beschaffen – alles digital unterstützt und vernetzt. Mehr Informationen unter gourMetro.at, unserem Onlinemagazin und unter https://www.Metro.at.

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