Aufstieg der Personaler
CAREER NETWORK 10.04.2015

Aufstieg der Personaler

Ausblick Change Management und Steigerung der Führungs- und Managementqualität prägen künftige HR-Arbeit

Die Bedeutung der Personalabteilung als strategischer Partner wächst kontinuierlich an.

HR Management-Spezialist M. Ster, Mitglied der Geschäftsleitung Kienbaum Wien.

Wien. Veränderungen in der Firma erfolgreich zu managen, wird zur zentralen Aufgabe der Personalabteilungen: Für rund 30% der Personaler steht Change Management 2015 ganz oben auf der Agenda der Personalarbeit, ergab der internationale HR-Klima Index von Kienbaum. Die Steigerung der Führungs- und Managementqualität hat in diesem Jahr eine ähnlich hohe Priorität für die Personalabteilungen in den befragten Unternehmen.

Weitere zentrale Themen für die HR-Arbeit sind Rekrutierung neuer Mitarbeiter, die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität sowie die Qualifizierung und Weiterbildung des Personals. Hingegen scheinen die in den vergangenen Jahren gesellschaftlich verstärkt diskutierten Themen Big Data, Work-Life-Balance und Diversity Management 2015 von geringerer Bedeutung für die tatsächliche HR-Arbeit zu sein.

Die Budgets werden größer

Nach Jahren der Stagnation wird die finanzielle Ausstattung vieler Personalbereiche endlich besser: Im Vergleich zu den Vorjahren steigen 2015 erstmals die finanziellen Ressourcen der Personalarbeit leicht an. Gut ein Drittel der Personalchefs erwartet eine Steigerung der finanziellen Ressourcen bei weiterhin gleichbleibenden Mitarbeiterzahlen im Personalbereich. Nur 14% gehen von geringeren Budgets als im Vorjahr aus. „Nach dem jahrelang vorherrschenden Anspruch der Effizienzsteigerung bei gleichbleibender Ressourcenausstattung eröffnen die Firmen ihren Personalbereichen nun endlich die Möglichkeit, bestehende Systeme zu optimieren und neue Themen anzugehen”, sagt Manuel Ster, Mitglied der Geschäftsleitung Kienbaum Wien und verantwortlich für das Thema HR Management.

Internationale Unterschiede

Die Personalbereiche in Firmen aus Industriestaaten befinden sich in einer Phase der Konsolidierung: Sie legen einen besonderen Fokus auf die Optimierung ihrer Prozesse und die stärkere Positionierung von Personalthemen im Gesamtunternehmen.Eine andere Agenda verfolgen Personalabteilungen von Unternehmen aus Schwellenländern: Nach Phasen starken Wachstums und damit einhergehenden intensiven Recruiting-Aktivitäten stehen nun Aus- und Aufbau der Personalbereiche und die Bearbeitung von neuen Themen wie dem Performance Management im Mittelpunkt. „Die Personalarbeit wird immer internationaler”, kommentiert Ster. „Sie muss in global agierenden Unternehmen die spezifischen Herausforderungen der einzelnen Landesorganisationen berücksichtigen und andererseits die übergreifenden strategischen Zielsetzungen des Business im Blick behalten. Wer z.B. Change-Projekte erfolgreich begleiten und steuern will, darf nicht an Ländergrenzen Halt machen.”Weitaus größere Unterschiede zwischen Industrie- und Schwellenländern gibt es hinsichtlich der Prioritäten zur Weiterentwicklung der HR-Arbeit: Während die Teilnehmer aus Industrieländern die Optimierung von HR-Prozessen mit Abstand als wichtigstes Thema identifizierten, ist das Topthema in den Personalabteilungen der Schwellenländer die Kompetenzentwicklung ihrer Mitarbeiter und die Erhöhung der Messbarkeit ihrer Wertschöpfung durch Kennzahlen und KPIs.

Die HR-Bedeutung steigt an

Die Personalarbeit wird immer mehr zum strategischen Partner des Managements: In neun von zehn Unternehmen, die für die Kienbaum-Studie befragt wurden, sind die Personalchefs auch im Topmanagement vertreten und in die meisten strategischen Initiativen und Projekte eingebunden.„Die strategische Arbeit vieler Personalbereiche scheint sich positiv auf deren Positionierung innerhalb der Unternehmen auszuwirken”, sagt Kienbaum-Berater Ster. Rund die Hälfte der Personaler erwartet, dass die Bedeutung der Personalarbeit im Unternehmen steigt, nur 3% gehen von einem Rückgang aus. Ähnlich positiv sehen Personaler die Rolle von HR als Business Partner: Zwei Drittel der Befragten schätzen die Rolle als stark bis sehr stark ein.(red)

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