KI-Boom: 68% der Firmen bereits aktiv
© Daniel Mikkelsen/Leadersnet
DOSSIERS Redaktion 21.11.2025

KI-Boom: 68% der Firmen bereits aktiv

Die AI Readiness Studie des Handelsverbands und von Google zeigt, dass sich Österreich immer besser mit KI auskennt.

Die Integration von KI-Werkzeugen basierend auf Google Gemini wie AI Overviews und AI Mode ist ein Wendepunkt für viele Unternehmen“, erklärt Google Austria Country Director Maimuna Mosser anlässlich der Präsentation der AI Readiness-Studie. Diese wurde durch das Tech-Unternehmen gemeinsam mit dem Handelsverband durchgeführt. Generative KI ermöglicht ihrer Einschätzung nach nicht nur eine schnellere und effizientere Aufgabenerledigung, sondern auch die Schaffung völlig neuer Inhalte (Text, Code, Bilder, Sound): „Das führt direkt zu den wichtigsten Verbesserungspotenzialen, die österreichische Unternehmen anstreben: Effizienzsteigerung und Kostenreduktion.“ Die Kern­ergebnisse: 42% der Österreicher haben eine positive Einstellung gegenüber KI. Unter der Gen Z sind es gar 66%. Bemerkenswert ist der Gender Gap, wie Martina Oberrauch, Studienleiterin und Senior Research Consultant bei Reppublika Research & Analytics, darlegt: „Während exakt die Hälfte der Männer eine sehr oder eher positive Einstellung zu KI hat, sind es bei den Frauen nur 35%. Auch mit Blick auf die Zukunft überwiegt bei Männern der Optimismus: 54% erwarten, dass KI ihr Leben in den nächsten fünf Jahren positiv beeinflussen wird – bei den Frauen glaubt das nur gut ein Drittel (37%).“

Unternehmen setzen auf KI
Hoch relevant für den heimischen Handel ist der Wunsch, sich durch KI-Shopping-Assistenten unterstützen zu lassen: 67% wünschen sich Hilfe bei Preissuche und 50% bei Produktempfehlungen. Zurück­haltender sind die Österreicher hingegen bei automatisierten Einkaufslisten oder geschmacklichen Entscheidungen – hier möchte nur ein Drittel Verantwortung an KI abgeben.  Allerdings: Die Hälfte aller jungen Konsumenten würden ihren Einkauf gern weitgehend an einen KI-Assistenten delegieren, um Zeit zu sparen und personalisierte Empfehlungen zu erhalten. Angesichts der rasanten Entwicklung hin zu KI-gesteuertem Einkaufen und Bezahlen – Stichwort Agentic Commerce – sind das bemerkenswerte Zahlen.

Die Sicht der Unternehmen
In der (nicht repräsentativen) Umfrage mit 318 teilnehmenden Unternehmen an der Umfrage (71% KMU und 29% Großunternehmen) lassen sich spannende Trends ablesen. 68% der österreichischen Unternehmen haben zumindest erste Schritte zur KI-Implementierung gesetzt, ein Fünftel befindet sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. 49% nutzen Tools zur Texterstellung, 41% für Übersetzungen, 37% als intelligente Suchmaschine. „KI ist nicht mehr Zukunft, sondern Gegenwart – und wer sie sinnvoll einsetzt, verschafft sich echte Wettbewerbsvorteile“, betont Maimuna Mosser.
Zwei Drittel (67%) erwarten sich Produktivitätszuwächse, jedes vierte Unternehmen sogar hohe bis sehr hohe Effekte. Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, legt dar, welche Effekte schon gegeben sind: „Ein Drittel der heimischen Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen berichtet, dass der Einsatz von KI bereits zu spürbaren Effizienzsteigerungen geführt hat. 22% verzeichnen Kostenreduktionen, 19% eine höhere Kundenzufriedenheit und immerhin 15% bereits eine messbare Umsatzsteigerung.“

Strategie ist entscheidend
Umgekehrt verzichten 32% der Unternehmen zur Gänze auf die neu entwickelten Möglichkeiten, 22% wollen auch in Zukunft darauf verzichten. Aus Expertensicht ist das besorgniserregend und unterstreicht den Handlungsbedarf.
Nur wer das neue Werkzeug nutzt, wird langfristig bestehen. Für Will braucht es einerseits Schritte, die man selbst setzt, andererseits Input: „Der Wille ist da, aber oft fehlt es den Unternehmen noch an Ressourcen. Daher müssen wir den KI-Zugang vor allem für kleine und mittlere Unternehmen aktiv gestalten, mit flächendeckenden Schulungen, Leitfäden und Best Practices.“

Handelsverband unterstützt
Die hohe Nutzungsrate von KI-Diensten – insbesondere bei jungen Zielgruppen – zeigt, dass die Diskrepanz zwischen Potenzial und unternehmensinternem Know-how verringert werden muss. Der Handelsverband bietet KI-Grundlagenschulungen an, damit Unternehmen ihrer im EU AI Act verankerten Schulungsverpflichtung unkompliziert und effizient nachkommen. Weitere praxisnahe Weiterbildungsformate und Umsetzungshilfen werden entwickelt, um Österreichs Händler fit für das KI-Zeitalter zu machen.

Mosser meint abschließend: „Unsere gemeinsame Studie zeigt eine klare Aufbruchsstimmung. Jetzt gilt es, die Lücke beim Wissen und bei der Umsetzung zu schließen – gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Bildung.“
Oder, wie es Google Gemini zusammenfassen würde: Die Aufbruchsstimmung ist da – jetzt ist der Moment, diese Dynamik zu nutzen, um KI als Motor für Wachstum und Innovation im österreichischen Handel zu etablieren.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL