Grün geht gut
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BearingPoint-Umfrage86% der Österreicher stufen nachhaltige Produkte ihrer Hausbank als glaubwürdig ein.
FINANCENET Redaktion 24.02.2023

Grün geht gut

Nachhaltigkeit steht bei Bankkunden in den Startlöchern – und doch an der roten Ampel.

WIEN. Mehr als die Hälfte der Bankkunden weiß aktuell nicht, ob ihre Hausbank ökologisch nachhaltige Produkte im Portfolio hat, und für rund 90% der Verbraucher ist das Nachhaltigkeitsrating der eigenen Bank unbekannt.

Mit dem Informationsdefizit einher geht eine geringe Bereitschaft, sich auf nachhaltige Anlageformen einzulassen. Hinzu kommt, dass jeder Fünfte nachhaltige Anlageformen grundsätzlich nicht für ökologisch nachhaltig hält. Das zeigt die aktuelle Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint zum Thema Nachhaltigkeit bei Geldanlagen.
In Deutschland tappen nach wie vor 57, in Österreich 52 und in der Schweiz 58 Prozent bei nachhaltigen Bankprodukten ihrer Hausbank im Dunkeln. Die Zahlen sind nur geringfügig niedriger als noch in den Vorjahren – da waren es in allen drei Ländern über 60%.

Das Rating als Phantom

Doch nicht nur das: Das Nachhaltigkeitsrating der eigenen Bank ist bei 93 Prozent der deutschen Befragten, 92% der Österreicher und 89% der Schweizer völlig unbekannt – ähnlich hoch wie im Vorjahr. Banken sollen selbst nachhaltig handeln. Das finden 48% der Deutschen, 55% der Österreicher und 61% der Schweizer wichtig.

Deutschland legt kräftig zu

Während die Vorjahreszahlen in Österreich und Schweiz bei dieser Frage sich nur geringfügig unterscheiden, kann man in Deutschland für 2022 ein Plus von neun Prozent konstatieren – es ist gleichzeitig auch der höchste Wert seit der ersten Umfrage im Jahr 2019.

Die Bank zu wechseln, nur weil eine andere Bank mehr Nachhaltigkeit im Portfolio hat, lehnen 45% in Deutschland, 41% in Österreich und 38% in der Schweiz ab. Die Bereitschaft zu wechseln unter den 18- bis 24-Jährigen ist in Österreich und der Schweiz stärker als in der Gesamtbevölkerung. Wie im Vorjahr lehnen lediglich 19% in der o. g. Altersgruppe den Bankwechsel aus Nachhaltigkeitsgründen ab – in Deutschland sind es dagegen 36% (Vorjahr: 29%).
Nachhaltigkeit ist übrigens nur für vier Prozent der Deutschen und Österreicher sowie für fünf Prozent der Schweizer bei der Geldanlage das wichtigste Kriterium. (rk)

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