••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Nach wie vor herrscht unter den Österreichern viel Zuversicht, wenn es um die Bewältigung der Coronakrise geht.
Das zeigt die neueste Umfrage der ING in Österreich, die zuerst im Befragungszeitraum 31. März bis 3. April und nun vom 15. bis 24. Mai mit gleichlautenden Fragen im ganzen Land durchgeführt wurde.
Waren bei der ersten Befragungswelle Ende März/Anfang April 71% der Österreicher zuversichtlich, dass die Krise hierzulande gut gemeistert werden wird, so sind es nun (Mitte bis Ende Mai) sogar 72%.
Die Gefühlslage wird besser …
Bei der ersten Befragungswelle gaben 40% der Österreicher an, dass die Krise negative finanzielle Auswirkungen für sie hätte. Nun sind es weniger, nämlich 36%. Gleichzeitig setzen sich auch weniger Menschen mit ihrer Finanzsituation auseinander: 46% vs. 39%. Auch haben aktuell nun weniger als zuvor ihren Notgroschen im Blick: Wollten diesem im März noch 52% mehr Augenmerk schenken, so sind es im Mai gar nur mehr 44%.
… mehr Geld wird ausgegeben
Weniger Menschen wollen auch größere Anschaffungen aufgrund der Krise aufschieben: 43% vs. 32%. Und deutlich mehr als bei der ersten Befragungswelle wollen alternative Sparformen wie Investmentfonds in Betracht ziehen (12% zuvor, 16% im Mai).
„Der Umgang mit den Finanzen wird wieder etwas entspannter bzw. zielorientierter. Auf den großen Schreck und Stillstand folgt langsam wieder die Lust auf Investieren und Anlegen”, meint ING-CEO Barbaros Uygun.
51% waren es Ende März/Anfang April, die betroffene regionale Unternehmen stärker unterstützen wollten als sonst.
Solidarität lässt nach
Knapp zwei Monate später sind es nur mehr 43%. Ähnlich entwickelt sich Einstellung gegenüber österreichischen Produkten.
Bei der ersten Welle gaben 78% der Befragten an, heimischen Produkten den Vorzug geben zu wollen, nun sind es immerhin noch 69%. „Solidarität darf nicht zur Krisenerscheinung werden, sondern sollte die Basis des Miteinander zwischen Wirtschaft und Konsumenten sein”, sagt Uygun.