••• Von Reinhard Krémer
WIEN. „Mehr sparen”, lautet der wichtigste Finanzvorsatz der Österreicher für das neue Jahr. „Einen günstigeren Anbieter suchen” folgt gleich auf Platz zwei – das Jahr 2020 scheint einen nächsten Höhepunkt beim Anbieterwechsel zu bringen.
Was Österreicher wollen
Dass „mehr sparen” die Liste der Finanzvorsätze für 2020 anführt, ist wenig überraschend; dass „einen günstigeren Anbieter suchen” gleich auf Platz zwei folgt eher schon – ein starkes Signal für die erhöhte Wechselbereitschaft der sonst eher unbeweglichen Österreicher, wie die aktuelle Umfrage der ING in Österreich zeigt.
Sparen auf allen Ebenen
40% der repräsentativ Befragten wollen mehr auf die Seite legen, 25% wollen einen günstigeren Anbieter für Energie, Versicherung oder Telefon suchen und 12% zu einer Bank mit günstigeren Konditionen wechseln.
„Es kommt zusehends mehr Bewegung in den Markt – langsam, aber doch”, stellt auch ING Österreich-CEO Barbaros Uygun fest. Stärker als je zuvor würden Konsumenten Einsparungspotenziale nutzen wollen, sagt der ING-Österreich-Boß
Was die Studie noch zeigt
Weitere Ergebnisse der Studie hier in Kurzform: 17% der Befragten wollen sich einen besser bezahlten Job suchen, und immerhin 12% wollen mehr Augenmerk auf Alternativen zum Sparbuch wie zum Beispiel Investmentfonds legen.
Ebenfalls 12% wollen heuer mehr in die Vorsorge investieren. Nur zwei Prozent wollen heuer einen Kredit aufnehmen – eine interessante Entwicklung im aktuellen Niedrigzinsumfeld. 30% der Befragten gaben an, sich nicht mit den Finanzen zu beschäftigen beziehungsweise es einfach auf sich zukommen lassen zu wollen, und nur magere 16% der Befragten erstellen überhaupt ein Haushaltsbudget.
Optimieren und Einsparen
„Egal wie die persönliche Ausgangslage ist – sich nicht ausreichend mit den Finanzen zu beschäftigen, halte ich für einen Fehler”, meint Uygun.
Allein im Bereich des Bankings gäbe es eine Vielzahl an Optimierungs- und Einsparungsmöglichkeiten.
„Es ist so einfach, seine private Bilanz zu verbessern, zum Beispiel durch Gratiskonten, günstigere Kredite oder Anlagevarianten mit höherer Rendite”, ist der ING Österreich-Chef überzeugt.
Positiv ins Finanzjahr 2020
Insgesamt 40% der Österreicher gehen von einer guten persönlichen Finanzlage im neuen Jahr aus, 38% erwarten sich weder Verbesserungen noch Verschlechterungen. Besonders positiv gehen die Tiroler ins neue Jahr; hier sind es ganze 53%, die von einem guten Finanzjahr 2020 ausgehen.
Der Westen ist optimistischer
Auch die Vorarlberger und Wiener blicken mit je 47% hoffnungsfroh auf ihre persönliche Geldlage – was man von den Oberösterreichern und Burgenländern partout nicht behaupten kann. Denn in Oberösterreich geben sich nur magere 32% klar optimistisch, und im Burgenland sehen überhaupt nur 27% ein gutes Finanzjahr vor sich, wobei sich hier auch ganze 47% weder Verbesserungen noch Verschlechterungen erwarten.