WIEN. Höhere Beiträge der Pensionisten, eine Erhöhung der e-Card-Gebühr und neue Selbstbehalte reichen nicht: Die finanziellen Aussichten der Krankenkassen haben sich laut der Gebarungsvorschau für August (Halbjahresausblick) zwar etwas gebessert, wie Dachverbandsvorsitzender und ÖGK-Vizeobmann Peter McDonald erklärte, und das Minus aller Kassen hat sich im Vergleich zum Mai um über 400 Mio. € auf einen Bilanzverlust von rund 591 Mio. reduziert. Der Abgang bei der ÖGK schlägt nun mit 546,7 statt mit den im Mai veranschlagten 906,7 Mio. € zu Buche. „Es ist Land in Sicht, aber der Weg zur Anlandung ist noch weit“, sagte McDonald.
Dass die Reduktion des ÖGK-Defizits geringer ausfalle, als bei der Gebarungsvorschau im Mai erhofft – damals ging die ÖGK noch von einer Verringerung von 650 Mio. € aus –, liegt laut McDonald daran, dass nur Dinge eingepreist werden können, die bereits in trockenen Tüchern sind. So fehle in der ÖGK noch die Einigung mit den Ärzten auf geringere Einkommenssteigerungen, „die dort von der Ärztekammer blockiert werden. Und deswegen wackelt die schwarze Null für 2026“. Derzeit geht man beim Dachverband bei allen drei gesetzlichen Krankenversicherungsträgern 2026 von einem Minus von 350 Mio. € aus.
Debatte über Beitragssatz
Bei den Verhandlungen mit der Ärztekammer (siehe unten) erwartet sich McDonald Entgegenkommen – vor dem Sommer hatte er bereits einen „Solidarbeitrag“ eingefordert. Dabei sei nicht das Ziel, „den Ärzten etwas wegzunehmen“, sondern es gehe lediglich um geringere Einkommenssteigerungen. „Es geht nicht um einen Schritt zurück, sondern darum, dass es nicht mehr zwei Schritte nach vorne sein können in der wirtschaftlich schwierigen Situation, sondern halt nur ein Schritt.“
Die ÖGK ist sich allerdings nicht einig über die nächsten Schritte. Obmann Andreas Huss fordert etwa mehr Mittel von der Regierung ein. „Die Vorschaurechnung zeigt, dass die ÖGK bedauerlicherweise in den nächsten Jahren strukturell in einem Minus steckt“, sagte Huss. Er wünscht sich eine Erhöhung des Beitragssatzes, der aktuell 7,65% beträgt und seit den Nullerjahren gleich geblieben ist. McDonald lehnt das als Arbeitgebervertreter ab.
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