••• Von Katrin Grabner
WIEN. Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) befürchtet Arzneimittelengpässe im Herbst und Winter – und fordert deshalb bereits jetzt konkrete Maßnahmen. Als Grund für einen drohenden Mangel nennt ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart das neue Preisband für Arzneimittelspezialitäten, das den Druck auf Hersteller erhöhe. „Diese österreichische Eigenheit” habe dazu geführt, dass Österreich international als „Billigland” für Medikamente gelte und damit als Standort unattraktiv für die Pharmaindustrie sei, sagte Steinhart. Die „Niedrigpreispolitik” müsse revidiert und eine lokale Produktion gefördert werden.
Unbegründete Sorge
Die Befürchtung, die 2017 eingeführte Preisband-Regelung führe zu Engpässen, ist laut dem Dachverband der Sozialversicherungsträger unbegründet: Es ermögliche mehreren Anbietern – trotz Preisunterschieden – den Verbleib im Erstattungssystem und stärke so die Versorgungssicherheit. Österreich weise im europäischen Vergleich hohe Generikapreise auf. Zudem steige die Zahl erstatteter Medikamente kontinuierlich – von 5.264 (2005) auf 7.759 (2025) –, was eine stabile und wachsende Arzneimittelvielfalt belege.
