Gesundheits-Apps im Test: Hilfe für Patienten
HEALTH ECONOMY Ina Schriebl 13.02.2015

Gesundheits-Apps im Test: Hilfe für Patienten

Analyse RCPE GmbH, Infineon Technologies und evolaris next level GmbH verglichen Gesundheits-Apps

Angebote und Funktionen sind für die meisten Anwender nur schwer zu überblicken, sagen Experten.

Wien/Graz. Die Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH in Graz, Infineon Technologies Austrias AG und die evolaris next level GmbH haben im Rahmen eines Projekts am Markt bestehende Gesundheits-Apps anhand verschiedener Bewertungskriterien miteinander verglichen und ihre Funktionen gegenübergestellt. Für die meisten Anwender sei es bei der Vielzahl an Apps schwer, einen Überblick zu behalten über die Funktionen und Vor- und Nachteile der einzelnen Apps.

Verschiedene Kriterien

Im Rahmen einer Evaluierung wurden bereits am Markt verfügbare Gesundheits-Apps für Patienten, die zur Unterstützung bei der Medikation oder zum Management von krankheitsbezogenen Daten genutzt werden, in einer Bewertungsmatrix einander gegen-übergestellt. Die verwendeten Apps wurden aus den Bereichen Medizin und Gesundheit sowie Fitness aus dem Google Play Store ausgewählt. Die Auswahl erfolgte aufgrund ihrer Eignung zur Medikationsunterstützung von Patienten beziehungsweise aufgrund ihrer Eignung für das Management von krankheitsbezogenen Daten. Dabei wurden im Speziellen solche Apps gewählt, die für die Unterstützung von Patienten ausgelegt sind, die unter zu hohen Cholesterin, Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2 oder an Schmerzen leiden. Am besten abgeschnitten hat bei der Bewertung die App „Medhelper Pill Reminder”, die 17 der insgesamt 24 angewandten Kriterien erfüllen konnte. Sie reichten von Protokollierung und Dokumentation über eine Erinnerungshilfe, Inventarmanagement, Kommunikationsmöglichkeiten mit Angehörigen, Informationssuche, Datenexport per E-Mail, Spezialfeatures bis zur Therapieeignung. „Einige der betrachteten Apps verfügen über Funktionen, die besonders ältere Menschen bei deren Therapie unterstützen können”, so die Studienautoren. Zwei dieser Funktionen stellt die App „MediSafe” zur Verfügung. Sie bietet Nutzern die Möglichkeit, bei der Erinnerung an eine Medikamenteneinnahme diese durch das Schütteln des Smartphones zu bestätigen. „Diese Funktion könnte für ältere Menschen vorteilhaft sein, da die Bestätigung sehr einfach ist und das Öffnen der App nicht notwendig ist.” Zudem kann die virtuelle Pillenschachtel bei MediSafe mit denen von anderen Personen synchronisiert werden. Somit haben Familienmitglieder oder Pfleger immer den Überblick über die Medikamenteneinnahme des Patienten und können diesen erinnern, wenn er ein Arzneimittel vergessen hat. Eine weitere Funktion stellt das Einscannen von Arzneimitteln mittels Barcode dar, wodurch die manuelle Eingabe wegfällt; das wird von den Apps „Apotheken und Medikamente” und „CatchMyPain” angeboten.Ein wesentlicher Punkt bei der Bewertung der Apps stellte die Protokollierung und Dokumentation der Einnahme von Arzneimitteln und von Vitaldaten dar. Bei der Unterkategorie „Medikamenteneinnahme” wurde darauf geachtet, ob es möglich ist, einzunehmende Medikamente im App zu hinterlegen. Alle der betrachteten Apps bieten diese Funktion, jedoch ist diese bei zwei der Apps auf das Medikament Insulin beschränkt.

Hilfe für Arzneieinnahme

Ein Großteil der Apps bietet zudem die Möglichkeit neben dem Eintrag des Arzneimittels auch den geplanten Zeitpunkt der Einnahme anzugeben; dies ist vor allem bei der regelmäßigen Einnahme eines Medikaments wichtig.

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