•••Von Katrin Grabner
MÜNCHEN. Das EU-geförderte Projekt Predictom hat mit der Rekrutierung von Teilnehmenden für eine großangelegte Studie zur Früherkennung von Alzheimer begonnen. Insgesamt sollen 4.000 Personen in Europa untersucht werden. Ziel ist es, eine frühzeitige Diagnose zu ermöglichen und damit Behandlungsoptionen rechtzeitig einzuleiten. Grundlage dafür soll eine multimodale, KI-gestützte Screening-Plattform sein, die von GE Healthcare anhand der Studiendaten entwickelt wird.
Das Predictom-Konsortium vereint 31 Partner aus elf Ländern und wird vom Universitätsklinikum Stavanger in Norwegen koordiniert. Mit einem Projektvolumen von 21 Mio. € (acht Mio.€ EU-Förderung, neun Mio. € Industrie, vier Mio. € UK Research and Innovation) arbeitet es an der nächsten Generation der Demenzdiagnostik. Das Projekt wird durch die Innovative Health Initiative Joint Undertaking unterstützt. Die Initiative wird getragen von Horizon Europe, dem Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union, sowie von COCIR, EFPIA, EuropaBio, Med-Tech Europe und Vaccines Europe. Bereits umgesetzt wurden unter anderem die Harmonisierung der MRT-Protokolle sowie ein Pre-Screening älterer Freiwilliger.
Große Relevanz
Alzheimer ist die häufgste Form von Demenz und betrifft in der EU derzeit über sieben Millio - nen Menschen. Prognosen zufol- ge wird sich diese Zahl bis 2050 verdoppeln.
In der Studie werdenTeilneh- mende im Alter von 50 bis 90 Jahren überwiegend in ihrem häuslichen Umfeld getestet. Un- tersucht werden fünf Biomarker-Domänen: umfassende MRT- Protokolle, biofluidbasierte Marker aus Speichel, Stuhl, Blut und Liquor, EEG-Daten zur Gehirnkonnektivität, Eye-Tracking-Analysen sowie digitale Biomarker. Die gewonnenen Daten fließen in vortrainierte KI-Modelle ein, um eine robuste und skalierbare Screening-Plattform zu entwickeln.
Im September fndet die zweite Generalversammlung des Konsortiumsam Centre for Research and Technology Hellasin Thessaloniki statt, bei der Fortschritte und nächste Schritte diskutiert werden.
