Lebenserwartung: Österreich schwach
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PräventionDie Lebens­erwartung steigt, doch mit ihr auch jene Zeiten, die man in Krankheit verbringt. Die Ärztekammer fordert nun vorbeugende Maßnahmen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 15.02.2019

Lebenserwartung: Österreich schwach

Gemessen an gesunden Lebensjahren, liegen die Österreicher im EU-Durchschnitt weit hinten.

••• Von Katrin Waldner

WIEN. Ein Leben in Gesundheit ab der Geburt können Frauen im EU-Durchschnitt für 64,2 Jahre erwarten. Bei Männern liegt der Wert mit 63,5 Jahren etwas niedriger. Der Anteil einer in Gesundheit verbrachten Zeit beträgt bei den Frauen 77% ihrer Lebenszeit, bei Männern sind es 81%, geht aus aktuellen Eurostat-Daten hervor. Österreich liegt deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Bei Frauen ist es mit 57,1 Jahren der viertletzte Platz unter den 28 EU-Staaten, Männer liegen mit 57 Jahren an der fünftletzten Stelle.

Der Begriff „gesunde Lebensjahre” wird von der Statistikbehörde mit der Anzahl der Jahre gleichgesetzt, die ohne Einschränkung der Aktivität und ohne Berufsunfähigkeit gekennzeichnet ist. In sieben Ländern sind die Werte für gesunde Jahre bei Männern höher als bei Frauen. Am stärksten in den Niederlanden (57,8 Jahre für Frauen, 62,8 Jahre für Männer). Auf der anderen Seite steht Bulgarien (67,5 Jahre für Frauen und 64,0 Jahre für Männer).Schlusslicht ist ebenfalls bei beiden Geschlechtern Lettland (54,9 Jahre bei Frauen und 52,3 Jahre bei Männern).

Junge sind gesünder

Besserung verspricht allerdings die Zukunft: Beim Gesundheitszustand von Kindern liegt Österreich im vorderen Mittelfeld der EU. Laut Eurostat wird der allgemeine Gesundheitszustand von Kindern unter 16 Jahren in Österreich von 96,3% als gut oder sehr gut betrachtet; EU-weit bewegt sich die Einschätzung zwischen 90,2% in Portugal und 99,4% in Rumänien. Der EU-Schnitt liegt bei 95,9%.

Betrachtet man die einzelnen Altersgruppen, ändern sich die Prozentsätze nur geringfügig. Bei Kindern unter fünf Jahren gilt der Gesundheitszustand in Österreich zu 97% als gut oder sehr gut (EU-Durchschnitt 96,5%). Auch bei den 10- bis 15-Jährigen liegt Österreich mit 95,4% über dem EU-Schnitt von 95,2%.
Gesundheitsbedingte Einschränkungen bei Aktivitäten von Kindern sind in Österreich jedoch höher als in den meisten anderen EU-Staaten. So sehen in Österreich 1,5 Prozent der Befragten schwerwiegende und 4,5 Prozent mäßige Einschränkungen, während EU-weit nur 1,2 Prozent beziehungsweise 3,7 Prozent angegeben wurden. Die Ärztekammer fordert deshalb erneut Investitionen in Präventionsaktivitäten.

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