Lebensstil verkürzt Lebenserwartung
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Tabak, Alkohol und Übergewicht könnten die Lebenserwartung sinken lassen.
HEALTH ECONOMY 25.09.2015

Lebensstil verkürzt Lebenserwartung

Die Weltgesundheitsorganisation überrascht mit einer ungewöhlichen Warnung: Die Lebenserwartung könnte in den kommenden Jahren sinken.

••• Von Ina Schriebl

WIEN. Die Weltgesundheitsorgansiation warnt in ihrer neuesten Europa-Analyse: Zwar nimmt aktuell die Lebenserwartung ständig zu, doch gleichzeitig weist Europa von allen Regionen der WHO den höchsten Tabak- und Alkoholkonsum auf. „Diese Risiken könnten, zusammen mit der Ausbreitung von Übergewicht, dazu führen, dass die Lebenserwartung in künftigen Generationen wieder sinkt”, sagt die WHO. Tabak- und Alkoholkonsum tragen wesentlich dazu bei, die Lebenserwartung zu verkürzen. „Es besteht ein sehr reelles Risiko, dass diese Erfolge verloren gehen, wenn der Tabak- und Alkoholkonsum weiter auf dem gegenwärtigen Niveau bleibt. Dies gilt insbesondere für junge Menschen, die Gefahr laufen, kürzer zu leben als ihre Großeltern”, sagte Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa.

Positive Detailergebnisse

Die WHO zeigt aber auch Chancen: Generell sei Europa gut unterwegs, einige der gesteckten Ziele zu erreichen, etwa die Senkung der vorzeitigen Sterblichkeit und die Festlegung zusätzlicher Gesundheitsziele in den Ländern. „Dieser Bericht beinhaltet ermutigende Fortschritte”, sagte Jakab. „Unsere Mitgliedsstaaten haben ‚Gesundheit 2020' als Chance begriffen und genutzt, und wir können jetzt die ersten konkreten Ergebnisse sehen.”

Aus dem Bericht geht hervor, dass die Europäische Region auf bestem Wege zu einer Reduzierung der vorzeitigen Sterblichkeit um 1,5% pro Jahr bis 2020 ist. Dies bedeutet, dass die Zahl der Menschen, deren Leben durch Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs, Diabetes mellitus und chronische Atemwegserkrankungen verkürzt wird, stetig abnimmt.
„Der Bericht sollte uns alle alarmieren”, reagiert Robin Rumler, Präsident des Branchenverbandes Pharmig. Nicht nur die Betroffenen seien belastet, auch die Gesundheitssysteme.Wichtig sei, das Bewusstsein in der Bevölkerung für den Wert der eigenen Gesundheit zu stärken und klarzu- machen, wie sehr jeder einzelne ­positiv auf den eigenen Gesundheitszustand einwirken kann.

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