Mehr illegale Mittel
© APA/AFP/Joel Saget
Behörden haben Hunderte gefälschter Facebookprofile und Onlineangebote identifiziert, die auf den Boom aufspringen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 12.09.2025

Mehr illegale Mittel

Behörden warnen: Im Internet tauchen immer mehr illegale und gefährliche Arzneimittel zur Gewichtsreduktion auf.

WIEN. In den vergangenen Monaten hat die Zahl illegaler Arzneimittel stark zugenommen, warnen die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) und die Leiter der Arzneimittelagenturen (HMA). Besonders betroffen sind Präparate, die zur Gewichtsreduktion und Behandlung von Diabetes vermarktet werden. Diese Produkte werden über betrügerische Websites verkauft und in sozialen Medien beworben, sind jedoch nicht zugelassen und erfüllen weder Qualitäts- noch Sicherheitsstandards.

Gefährliche Substanzen
Die EMA und die HMA warnen ausdrücklich vor diesen illegalen Arzneimitteln, die als GLP-1-
Rezeptoragonisten wie Semaglutid, Liraglutid und Tirzepatid angeboten werden. Sie können falsche oder gar keine Wirkstoffe enthalten und gesundheitsschädliche Substanzen in gefährlichen Mengen aufweisen.

Die Behörden haben zahlreiche betrügerische Online-Angebote identifiziert, darunter gefälschte Facebook-Profile, Werbeanzeigen und E-Commerce-Plattformen, die oft außerhalb der EU betrieben werden. Viele dieser Seiten missbrauchen offizielle Logos oder arbeiten mit gefälschten Empfehlungen, um Verbraucher zu täuschen. In Österreich ist der Online-Verkauf verschreibungspflichtiger Arzneimittel verboten, darunter auch GLP-1-Rezeptoragonisten.

Auf das Logo achten
Um Verbraucher beim sicheren Online-Kauf zu unterstützen, gibt es ein EU-weites Logo für registrierte Online-Apotheken und -Händler. Über dieses Logo gelangen Käufer direkt zu den nationalen Registern zugelassener Anbieter. Fehlt das Logo oder ist die Website nicht im Register verzeichnet, handelt es sich um eine illegale Plattform.

Von der EMA heißt es: Ein Produkt ist wahrscheinlich illegal, wenn es über inoffizielle Websites oder soziale Medien verkauft, mit falschen Behördenempfehlungen oder Logos beworben oder ohne wissenschaftliche Belege als überlegen dargestellt wird. Zudem gilt es als verdächtig, wenn es nicht über lizenzierte Apotheken erhältlich ist oder die Website kein EU-Sicherheitslogo bzw. keinen Registereintrag hat.

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