„Nicht verfügbar“
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Liefereinschränkungen und echte Engpässe bei Arzneimitteln machen dem EU-Rechnungshof zunehmend Sorgen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 26.09.2025

„Nicht verfügbar“

Keine Lösung gibt es für Arzneimittelengpässe innerhalb der EU-Mitgliedsländer. Rechnungsprüfer fordern Konzepte.

WIEN/LUXEMBURG. Aktuell sind 432 Medikamente laut Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) in Österreich nicht oder nur eingeschränkt in der jeweiligen, angeführten Packungsgröße verfügbar. Auf dieser ständig aktualisierten Liste stehen bekannte Medikamente, von Schmerzmitteln bis hin zu Impfstoffen, Magenschutz oder Antibiotika. Innerhalb der EU-Länder haben gemeldete, richtige Arzneimittelengpässe zuletzt Rekordhöhen erreicht, warnt der EU-Rechnungshof. Ein System, um den Medikamentenengpass zu bekämpfen, fehle.

„Arzneimittelengpässe können schwerwiegende Folgen für die Patienten haben und die öffentliche Gesundheit gefährden“, sagt Klaus-Heiner Lehne vom Europäischen Rechnungshof und weiter: „Für Ärzte, Apotheken und Länder sind solche Engpässe mit hohen Kosten verbunden.“ Der EU-Rechnungshof warnt daher vor Arzneimittelengpässen. „Die EU braucht eine wirksame Lösung zur Behebung kritischer Engpässe und muss das Problem an der Wurzel packen, dies ist auch für die strategische Autonomie Europas von großer Bedeutung.“

Wachsendes Problem
In Österreich muss ein Mangel an einem verschreibungspflichtigen Medikament gemeldet werden, wenn dieses länger als zwei Wochen nicht verfügbar ist. Zwischen 2022 und Oktober 2024 meldete Österreich acht echte Engpässe, während die zuständigen nationalen Behörden in den EU-Ländern insgesamt 136 kritische Engpässe an die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) meldeten. Als kritisch gilt ein Engpass, wenn es in einem Land keine Alternative zu einem bestimmten Arzneimittel gibt und die EU um Hilfe gebeten werden muss.

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