••• Von Ina Karin Schriebl
WIEN/NEW YORK. Der US-Pharmariese Pfizer ist wieder auf Einkaufstour: Zum einen hat er den milliardenschweren Bieterwettstreit um den US-Krebsspezialisten Medivation für sich entschieden. Beide Unternehmen einigten sich auf eine Übernahme im Wert vom umgerechnet 12,4 Mrd. €. Zum anderen verkauft der britische Pharmakonzern AstraZeneca einen Teil seines Antibiotika-Geschäfts an Pfizer. Das Geschäft hat ein Volumen von insgesamt 1,32 Mrd. €.
Geplatzter Deal
Pfizer unterstreicht damit seine geänderte Akquisitionsstrategie nach dem Scheitern der im Vorjahr gescheiterten Fusion mit dem Botox-Hersteller Allergan im Wert von 160 Mrd. USD. Ging es dabei noch vor allem um eine Reduzierung der Steuerlast, steht nun die Stärkung des Medikamenten-Portfolios ganz oben.
Mit Medivation gewinnt Pfizer vor allem das Blockbuster-Mittel „Xtandi” gegen Prostatakrebs dazu. Es soll einen großen Beitrag dazu leisten, dass Medivation heuer seinen angepeilten Umsatzsprung von mehr als 50% erreichen kann. Große Erwartungen knüpfen sich auch an das in Entwicklung befindliche Medikament Talazoparib gegen Brustkrebs.
An der Börse schoss die Medivation-Aktie kurz nach Handelsbeginn 20% in die Höhe (auf 80,50 USD) und lag damit wenig unter dem von Pfizer gebotenen Bar-Kaufpreis von 81,50 USD je Papier.