Pharmaindustrie blickt positiv in die Zukunft
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HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 09.03.2018

Pharmaindustrie blickt positiv in die Zukunft

Der aktuelle FOPI Innovationsklima-Index zeigt einen klaren Aufwärtstrend; Kritik übt die Industrie aber am Spardruck.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Österreichs Pharmaindustrie blickt wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Die grundsätzlich freundlichere Wirtschaftslage in Österreich spiegelt sich auch in der Stimmung der heimischen Pharmamanager wider. Der aktuelle Innovationsklima-Index des Forums der pharmazeutischen Industrie (FOPI) zeigt einen klaren Aufwärtstrend. Zwar liegt der Index mit -0,27 (auf einer Skala von -3,0 bis +3,0) immer noch leicht im negativen Bereich. Aber er legte um 50% von zuletzt -0,55 auf -0,27 zu.

Kritik an Regierung

Ambivalent sehen die Pharmamanager das Programm der neuen Bundesregierung. Zahlreiche Befragte äußerten sich prinzipiell positiv. Aber viele Pharmamanager vermissen konkrete Ansätze und Visionen sowie die Formulierung wesentlicher Anliegen. „Um den erfreulichen Aufwärtstrend fortzusetzen, braucht es nun konkrete Umsetzungsvorschläge für die ambitionierten Ziele”, meint FOPI-Präsident Ingo Raimon. „Im Idealfall werden diese Pläne zusammen mit den relevanten Stakeholdern, also auch der Pharmawirtschaft, entwickelt.”

Ein wichtiger Bereich ist in dem Zusammenhang die Digitalisierung, deren Thematisierung die Befragten sehr begrüßen. Bedauert wird, dass die Themenfelder Forschung und Zugang zu Innovationen nicht adäquat vorkommen. Und mit Vorbehalten werden von den Befragten die „Anreize für Generika” gesehen, weil dadurch – bei Preisgleichheit – eine unsachliche Diskriminierung zulasten der Originalprodukte passieren könnte. „Da sollte man ein gemeinsames Verständnis entwickeln”, sagt Raimon.
Abseits des Regierungsprogramms stellen die Befragten einen unverändert starken und unverhältnismäßig hohen Preisdruck fest und befürchten, dass dieser noch steigt. Bei einzelnen Innovationen erleben einige Unternehmen einen guten und schnellen Marktzugang, mehrere Mitglieder sehen dies, vor allem im kompetitiven Bereich, jedoch kritisch, erklärt Raimon: „Es besteht jetzt die Chance, eine neue Kultur der Zusammenarbeit zu entwickeln. Wir strecken jedenfalls die Hand dazu aus.”

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