Pharmazie: Private Universität startet
© Paracelsus Universität/Wild+Team
StartschussIn diesen Tagen haben die ersten Studierenden an der PMU in Salzburg mit ihrem Studium begonnen, sagte Rektor Herbert Resch.
HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 15.09.2017

Pharmazie: Private Universität startet

Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg baut ihr Angebot aus und errichtet ein neues Zentrum.

••• Von Martin Rümmele

SALZBURG. Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg (PMU) hat ihr Ausbildungsangebot ausgeweitet. Dieser Tage haben 26 junge Menschen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Luxemburg mit dem neuen Pharmaziestudium begonnen. „Bis zu 50 Studierende können pro Jahr aufgenommen werden”, sagte Rektor Herbert Resch am Mittwoch in Salzburg.

Die enge Kooperation mit den beiden bestehenden PMU-Studien Medizin und Pflegewissenschaften sei eine Besonderheit der Salzburger Pharmazieausbildung. „Das Berufsbild des Pharmazeuten ändert sich stark; darauf haben wir mit unserem Curriculum reagiert”, betonte Resch: Die Zukunft des Gesundheitswesens sei multiprofessionell. Durch moderne oder personalisierte Medikamente und neue Darreichungsmöglichkeiten brauche es künftig noch mehr Fachwissen und damit eine stärkere Vernetzung zwischen Pharmazeuten, Medizinern und Pflegepersonal.

14.400 Euro pro Jahr

Das Pharmaziestudium an der PMU dauert fünf Jahre. Neben den naturwissenschaftlichen und pharmazeutischen Grundlagen und klinischer Pharmazie gibt es Inhalte wie Kommunikation, Gesundheitsökonomie oder Betriebswirtschaft. Die Studierenden müssten außerdem zahlreiche Praktika absolvieren und könnten optional in einem Auslandssemester Erfahrungen sammeln, beschrieb Johanna Pachmayr, Leiterin des neuen Instituts für Pharmazie, das Curriculum. Das Studium kostet 14.400 € pro Jahr.

Entwickelt wurde das Studium auch mit dem Apothekerverband. An den öffentlichen Universitäten ortete der Vizepräsident des Apothekerverbands, Thomas Veitschegger, bereits bei der Präsentation des Studiums im Vorjahr diverse „Fehlentwicklungen” aufgrund der gesetzlichen Vorgaben. Trotz Aufnahmeprüfungen müssten nach wie vor zu viele Pharmazie-Studienanfänger aufgenommen werden. Das führe aufgrund langer Wartezeiten auf Laborplätze zu überlangen Studienzeiten. Darüber hinaus sei das Studium „viel zu chemielastig” und entspreche nur teilweise den Bedingungen, die der Arbeitsmarkt erfordere. Angehende Apotheker müssten viel mehr über Ökonomie und das Gesundheitswesen als ­solches wissen.

Neubau für 22 Mio. Euro

Parallel zum Studium hat die PMU mit der Errichtung eines neuen Universitätsgebäudes in der Strubergasse begonnen. ­Finanziert wird das Haus für die Pharmazie, das 22 Mio. € kostet, überwiegend aus Eigenmitteln der Universität sowie privaten Spenden. Das Land leistet eine Anschubfinanzierung für das Studium von zwei Mio. €, die Stadt hat 550.000 € zur Verfügung gestellt.

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