Positive Entwicklung
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Zum Welt-Aids-Tag am heutigen 1. Dezember wird das Thema wieder medial aufgegriffen und zur Prävention aufgerufen.
HEALTH ECONOMY Ina Karin Schriebl 01.12.2017

Positive Entwicklung

Zum heutigen Welt-Aids-Tag ziehen Organisationen und ­forschende Firmen in Österreich eine durchwachsene Bilanz.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Wenn man heute auf die große Bandbreite an wirksamen Therapieoptionen für HIV blickt, hat sich die Welt im Vergleich zur Situation vor 30 Jahren komplett verändert. Wie sich Menschen mit HIV mit ihrer Therapie fühlen, das hat die Befragung ­„Positive Perspectives” evaluiert. So sind trotz der vergleichbar guten medikamentösen Versorgung viele Probleme von Menschen mit HIV auch nach über 30 Jahren nicht gelöst.

Weltweit sind Schätzungen zufolge rund 36 Mio. Menschen mit HIV infiziert; 20 Mio. erhalten keine Therapie, zwei Mio. haben sich 2015 neu angesteckt. Im Vergleich dazu zeigen die Zahlen für Österreich eine positive Entwicklung. In den vergangenen sechs Jahren ist die Anzahl der Neudiagnosen um 15% auf 447 in 2016 zurückgegangen.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass immer mehr Menschen in Österreich mit HIV ­leben. „Seit 2003 hat sich die Zahl der HIV-Patienten etwa verdoppelt”, sagt Robert Zangerle, einer der Autoren der österreichischen HIV-Kohortenstudie. Insgesamt gelten 8.000 Menschen in Österreich als HIV-infiziert.
„So positiv die Entwicklung in Summe ist”, hakt Life Ball-Initiator und Obmann des Vereins Life+, Gery Keszler, ein, „sie darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich immer noch täglich Menschen in Österreich mit HIV infizieren und dass es zudem Infizierte gibt, die nicht über ihren Status Bescheid wissen.” Um diese Menschen zu erreichen und einer Behandlung zuzuführen, hat Keszler 2017 die Kampagne „Know Your Status” gestartet.

Breite Angebotspalette

Für die HIV-Behandlung sind derzeit laut Europäischer Arzneimittelbehörde (EMA) 50 Arzneimittel zugelassen; 60% davon kamen allein in den vergangenen zehn Jahren auf den Markt.

Die Pharmaunternehmen GSK und ViiV Healthcare waren etwa über den gesamten Zeitraum in die Entwicklung wirksamer Therapien für HIV/Aids involviert und forschen auch weiterhin an Medikamenten, die sowohl der Mehrheit der Menschen mit HIV zugutekommen, als auch unterversorgten Bevölkerungsgruppen eine Therapie ermöglichen. Auch Unternehmen wie MSD und Gilead haben Produkte.

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