Privatversicherung wuchs 2019 weiter
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Die Uniqa führt in der privaten Krankenversicherung den Markt vor der Wiener Städtischen und der Merkur­versicherung an.
HEALTH ECONOMY Redaktion 17.04.2020

Privatversicherung wuchs 2019 weiter

Fast zwei Millionen Menschen in Österreich haben eine Zusatzversicherung. Und die Nachfrage ist ungebrochen.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Versicherungswirtschaft hat in Österreich im Vorjahr um 2,1% mehr Prämien eingenommen und erwartet für heuer einen Anstieg um 1,9%. Zuwächse prognostiziert der Versicherungsverband wieder in den Sparten Schaden/Unfall und Krankenversicherung, Rückgänge erneut in der Lebensversicherung. Wachstumsträger war 2019 neben der Schaden/Unfallversicherung auch die Krankenversicherung.

In der Krankenversicherung rechnet der Versicherungsverband (VVO) nach vorläufigen Zahlen heuer mit einem Prämien-Zuwachs von 3,5% auf 2,4 Mrd. €; im Vorjahr betrugen die Einnahmen 2,3 Mrd. € (plus 3,8%). Die Leistungen beliefen sich 2019 auf 1,5 Mrd. € (plus 4,6%).

Uniqa klarer Marktführer

Die Marktanteilsdaten für 2019 liegen allerdings noch nicht vor. Fix ist, dass die Uniqa erneut Marktführer ist. Im Jahr 2018 lag der Versicherungsriese mit 45,46% klar vor der Wiener Städtischen und der Merkur Versicherung. Zusammengerechnet haben die Top 3 Krankenversicherer einen Marktanteil von 81,25%. Die private Krankenversicherung trägt über die Sonderklassehonorare wesentlich zum Erhalt der Versorgung bei. Insgesamt haben nahezu zwei Mio. Menschen in Österreich eine private Krankenversicherung als Zusatzversicherung. Therapieangebote im stationären Bereich zählen hier zu den wichtigsten Angeboten – in Form der Sonderklasseversicherung und Taggeldversicherungen.

Konflikte gab es zuletzt mit der Ärztekammer, weil mehrere Versicherungen versuchen, Partnerärzte zu gewinnen, um so das Angebot im niedergelassenen Bereich ausbauen zu können. Die Kammer rät niedergelassenen Ärzten allerdings davon ab, Partnerärzte von privaten Versicherungsanbietern zu werden.

Neue Angebote

Dort sieht man das anders: „Wir wollen den Versicherten ähnlich wie im stationären Bereich ein Vertragspartnernetz zur Verfügung stellen”, sagt erklärt Uniqa-Vorstand Peter Eichler. Anbieten will man elektronische Terminvereinbarung, Telemedizin und die Zeit, die sich Ärzte für Patienten nehmen. „Es geht nicht um Leistung, sondern um Zuwendung. Wir wollen nicht die Fehler des öffentlichen Systems wiederholen”, sagt Eichler.

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