••• Von Katrin Grabner
WIEN. Laut den beiden Verbänden arbeitet die Generika- und Biosimilar-Industrie derzeit in einem „fatalen Dreieck”: Steigende Kosten, wachsende regulatorische Anforderungen und sinkende Preise würden sowohl Generika- als auch Biosimilaranbieter dazu veranlassen, „ganz genau abzuwägen”, in welchem Land und zu welchem Preis ihre Arzneimittel angeboten werden.
Medikamente verschwinden
Dass die Situation „dramatische Ausmaße” angenommen hätte, erkenne man unter anderem daran, dass im Vertriebshandelsregister des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen im März dieses Jahres rund 600 Handelsformen von Arzneimitteln nicht oder nur eingeschränkt verfügbar gemeldet waren. Laut Papier verlassen aufgrund des Preisdrucks immer wieder Medikamente wie Schmerzmittel den Erstattungskodex – in Österreich im Durchschnitt 20 Medikamente pro Monat.
Verbände fordern
Die beiden Verbände fordern daher eine Überführung der Biosimilars-Preisregel in Dauerrecht sowie insbesondere bei Gleichpreisigkeit eine gezielte Generika- beziehungsweise Biosimilarsförderung. Zusätzlich brauche es die Möglichkeit, Arzneimittelpreise zumindest an den Verbraucherpreis-Index anzupassen. Sicherheitslager und eine Stärkung der hiesigen Arzneimittelproduktion könnten die Versorgungssicherheit garantieren; die Verbände wünschen sich hierfür eine Zusammenarbeit der wichtigsten Stakeholder im Gesundheitswesen.