Rückenprobleme kosten 2,1 Mrd. €
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Entlastung Rehaexperten: Michael Quittan (KFJ Spital), Friedrich Hartl (Obmann der Bundesfachgruppe Physikalische Medizin), Tatjana Paternostro-Sluga (SMZ Ost-Donauspital), Richard Crevenna (MedUni Wien), Christian Wiederer (Klinikum Baden).
HEALTH ECONOMY Redaktion 16.11.2018

Rückenprobleme kosten 2,1 Mrd. €

Die Krankenstandkosten für Probleme des Stütz- und Bewegungsapparats sind enorm. Reha soll helfen.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Auf rund 2,1 Mrd. € belaufen sich die Krankenstandkosten in Österreich bei Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats. Ohne physikalische Therapie verlängern sich die Krankenstände um rund ein Viertel. 497 Mio. € ließen sich somit mit derartigen Behandlungen, individuell angepasst, einsparen, rechnete der Obmann der Bundesfachgruppe Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation der Österreichischen Ärztekammer, Friedrich Hartl, bei einer Pressekonferenz vor.

Rasche Reha wichtig

Setzte man früher nach Operationen oder auch bei schweren Erkrankungen oft relativ lang auf Schonung, wird der Patient nun häufig individuell von der Anamnese bis zur vollständigen Genesung mit einer breiten Palette aus der Physikalischen Medizin begleitet. Lange Komplett­ausfälle werden so möglichst vermieden. Zeitnahe Behandlungen und möglichst kurze Wartezeiten erhöhen die Wirksamkeit von Reha- und Nachsorge-Angeboten. „Der Versorgungsgrad wird besser”, betonte Christian Wiederer, Ärztlicher Direktor am Kurpark Baden.

Die Gesamtausgaben für diese Methoden, zu denen etwa Wärme in Form von Packungen, therapeutischer Ultraschall, Elektro- oder Mechanotherapie, Training oder Heilmassagen zählen, werden mit der Hälfte dieser Ersparnis eingeschätzt.
Künftig wird es in der Rehabilitation Änderungen geben. So hat die Regierung beschlossen, dass Reha-Maßnahmen künftig auch in Form einer Telerehabilitation erbracht werden können. „Mit dieser gesetzlichen Klarstellung wird eine von vielen Experten für sinnvoll erachtete, moderne Form der Rehabilitation ermöglicht”, sagt Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Die Telerehabilitation soll mehr Flexibilität bringen und helfen, dass sich rehabilitierte Menschen durch Fortführung diverser Übungen zu Hause möglichst lang und nachhaltig einer besseren Gesundheit erfreuen, betont der Sozialexperte. 

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