Telemedizin schützt
© PantherMedia/Koldunov
Patienten senden laufend Daten an Klinik oder Hausarzt, sparen so Arztbesuche und können optimal versorgt werden.
HEALTH ECONOMY Redaktion 29.10.2021

Telemedizin schützt

Monatsschwerpunkt Herzgesundheit – Teil 5 Integrierte Versorgung von Patienten entlastet Menschen und System.

••• Von Katrin Pfanner

WIEN/INNSBRUCK. Es braucht viele Zahnräder, die ineinandergreifen, damit die Aufgaben entlang eines telemedizinischen Behandlungspfads zu einer Verbesserung der Patientenversorgung führen. Laut aktuellen Ergebnissen ist das mit dem Telegesundheitsdienst „HerzMobil Tirol” und den am Verorgungsnetzwerk beteiligten Klinik- und niedergelassenen Ärzten und Pflegefachkräften gut gelungen.

Laufende Datenanalyse

„Telemedizin hilft bei Patienten mit Herzinsuffizienz, das Risiko für eine mögliche lebensbedrohliche kardiale Dekompensation zu vermindern. Teil davon sind eigenständige Messung von Gesundheitsparametern wie Blutdruck und Körpergewicht zu Hause, leitlinienkonforme Medikation sowie spezifische Therapiemaßnahmen, wie etwa dosierte Bewegung”, erklärt Andreas Huber, Vorstand des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol. „61 Prozent Risikoreduktion für Tod innerhalb von zwölf Monaten und eine 46%ige Risikoreduktion für Wiederaufnahme im Spital oder Tod in sechs Monaten sprechen für sich”, betont Gerhard Pölzl, Medizinischer Direktor HerzMobil Tirol, in einer aktuellen Publikation. Die Daten stammen aus einer aktuellen Analyse der HerzMobil Tirol-Teilnehmenden im Vergleich zur Standardversorung im Bundesland Tirol.

Die Erfolge beruhen auf jahrelangen Forschungsarbeiten, nicht nur in Österreich, sondern auch an der Charité-Universitätsmedizin Berlin. So wird etwa seit Anfang 2020 an der Charité in Berlin im Projekt „Telemed5000” mit der Digital Health-Gruppe des Center for Health and Bioresources am Austrian Institute of Technology GmbH (AIT), dem Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol der Tirol Kliniken GmbH und auch der Steiermärkischen Krankenanstalten GesmbH an weiterführenden Technologien gearbeitet.
Das integrierte Versorgungsmodell HerzMobil wird in Österreich in den Bundesländern Tirol und der Steiermark angeboten. Elke Guenther, Leiterin des AIT Center for Health & Bioresources, ist überzeugt: „Telehealth-Systeme werden mittelfristig essenzieller Bestandteil der täglichen Versorgung chronisch kranker Patienten sein.”

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL