Die oberösterreichische Industrie reißt alle mit
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Paul Christian Jezek 16.03.2018

Die oberösterreichische Industrie reißt alle mit

Der „Wertschöpfungsmotor” agiert als Lokomotive für Arbeitsplätze und Wohlstand in ganz Österreich.

••• Von Paul Christian Jezek

Das Jahr 2018 begann für die oö. Industrie mit ebenso viel Zuversicht, wie 2017 zu Ende gegangen ist: Das weltweite Wachstum wird auch im neuen Jahr eine Fortsetzung des Konjunkturhochs im exportstarken Industrieland Oberösterreich bewirken.

Die Ausblicke für das Wachstum in Amerika, Asien und Europa sind positiv, es gibt weiterhin starke Nachfrage in den wichtigsten Stärkefeldern der oö. Industrie. Zugleich ermöglichen die politischen Entwicklungen auf Landes- und Bundesebene notwendige Weichenstellungen zur nachhaltigen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. „Sowohl konjunkturell als auch standortpolitisch stehen die Ampeln derzeit auf Grün”, verlangt Axel Greiner, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ), ein „Fitnessprogramm”:
„Gezielt zu reformieren bedeutet nicht, Leistungen zu verschlechtern oder überhaupt zu streichen, sondern sie besser, mit schlankeren Strukturen und niedrigeren Budgets, zu erbringen. Hier hat die Industrie eine echte Vorbildfunktion.”

Zugpferd für ganz Österreich

Die oö. Industrie ist der Wertschöpfungsmotor Österreichs und fungiert als Lokomotive für Arbeitsplätze und Wohlstand im ganzen Land, wie eine aktuelle Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) mit den letztverfügbaren, regionalisierten Industriezahlen vom Herbst 2017 untermauert.

Demnach erzielt die oö. Industrie eine Bruttowertschöpfung von 14,11 Mrd. € – das ist mehr als jeder vierte Euro der gesamten österreichischen Industrie. Die beiden ebenso industriegeprägten Bundesländer Steiermark (7,38 Mrd.) und Niederösterreich (8,07 Mrd. €) erwirtschaften gemeinsam in etwa jenen Betrag, den die Industrie in Oberösterreichs allein generiert; Gleiches gilt für Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg zusammen.
Die Unternehmen der Big 4 der Metaller (Maschinenbau, Fahrzeugbau, Metallerzeugung und -bearbeitung, Herstellung von Metallerzeugnissen) generieren oberösterreichweit eine Bruttowertschöpfung von 6,67 Mrd. €. Zu den weiteren Stärkefeldern zählen die Herstellung elektrischer Ausrüstungen, von Nahrungs- und Futtermitteln, die Chemische und die Kunststoffindustrie.

Ein vorbildliches Bundesland

Die Relevanz der Industrie für die oö. Wirtschaft spiegelt sich in der regionalen Wertschöpfung wider: 3 von 10 € entstammen den Betrieben der Herstellung von Waren, mehr als 6 von 10 € der regionalen Wertschöpfung kommen aus dem Servoindustriellen Sektor. In keinem anderen Bundesland ist der Anteil der Industrie an der Regionalwirtschaft derart bedeutend.

Die Bruttowertschöpfung der oö. Industriebetriebe wächst im Vergleich zur österreichweiten Dynamik im langen Zeitfenster (2008 bis 2015) überdurchschnittlich (Servoindustrieller Sektor: 2,21% [Ö: 2,02%]; Her­stellung von Waren: 1,91% [1,57%]).
Ein Regionenvergleich ist auf NUTS3-Ebene insgesamt am aussagekräftigsten. Hier positionieren sich die fünf oberösterreichischen Regionen besonders stark: Verglichen mit der Bruttowertschöpfung, liegt die NUTS3-Region Linz-Wels österreichweit auf Platz 2 hinter Wien, das Inn­viertel auf Platz 5, das ­Traunviertel und Steyr-Kirchdorf auf 9 und 10. Das Mühl­viertel kommt hinsichtlich,der Stärke des produzierenden Bereichs immer noch auf Platz 19 von 35 österreichischen Regionen.
Beim durchschnittlichen jährlichen Wachstum 2000–15 ist das Inn- vor dem Mühlviertel österreichweit die Nummer 1.
Innviertel und Mühlviertel zusammen sind mit einer Bruttowertschöpfung von gesamt 5,8 Mrd. € größer als Kärnten oder Salzburg und etwa gleich groß wie Vorarlberg. Die NUTS3-Region Linz-Wels ist mit 8,5 Mrd. € Bruttowertschöpfung alleine größer als ganz Tirol.

Mehr Wertschöpfung

Für die IV OÖ lassen sich aus diesen Zahlen klare Schlüsse zur industriellen Entwicklung des Landes ableiten.

Auch die seit vielen Jahren laufende Digitalisierung werde keineswegs zu De-Industrialisierung, sondern im Gegenteil zu weiterem Wachstum bei Wertschöpfung und Beschäftigung führen. „Technologie ermöglicht die Übernahme von Routinetätigkeiten und schafft bessere Arbeitsplätze für den Menschen und mehr Wertschöpfung”, sagt Greiner. Deshalb müsse man den Begriff „Technologie” positiv besetzen und gleichzeitig mit der Technologiekompetenz auch das Technologiebewusstsein verstärken.

Volle Konzentration auf MINT

Aus diesem Grund „predigt” die IV OÖ bereits seit Jahren den dringenden Bedarf an MINT-Fachkräften (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und den Ausbau von MINT-Ausbildungsschienen.

Neben vielen anderen Initiativen im MINT-Bereich bereitet die IV OÖ deshalb derzeit das neue Projekt „Schule trifft Industrie” vor, das auf einer neuen, eigens von Ars Electronica Solutions programmierten, digital animierten Installation im Haus der Industrie aufbaut und Oberösterreichs Schülern Wissenswertes über Industrie und Technik näherbringen soll.

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