Die Zuversichtlichen agieren nachhaltig
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 05.03.2020

Die Zuversichtlichen agieren nachhaltig

Trigos-Trägerorganisationen präsentieren erste umfassende Analyse über die Zukunftsfähigkeit heimischer Firmen.

WIEN. Österreichische Spitzenunternehmen sind für die Herausforderungen der Zukunft, insbesondere in den Schlüsselbereichen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz und verantwortungsvolles Wirtschaften, sehr gut aufgestellt. Zu dieser Erkenntnis kommt eine erstmals durchgeführte Analyse zu Maßnahmen, Strategien und Motivationen von insgesamt 391 Firmen. Wesentliches Fazit: Jene, die maßgebliche Akzente im Bereich Nachhaltigkeit setzen, zählen zu den zukunftsfähigsten Unternehmen im Land. Sie sind innovationsfreudig, sehen sich als wichtige Impulsgeber für die Veränderung von Wirtschaft und Gesellschaft und blicken zuversichtlich in die Zukunft. Sie setzen sich strategisch mit den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) auseinander und lassen diese in ihr Kerngeschäft einfließen. Die Auseinandersetzung mit negativen Auswirkungen des Wirtschaftens ist dabei ein wichtiger Impuls für Veränderung.

Auftraggeber dieser qualitativen Untersuchung sind die Trägerorganisationen des Trigos, Österreichs renommiertester Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften: Caritas, Rotes Kreuz, Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammer, Umweltdachverband und respAct. Kernelement der gemeinsam mit dem Sozial- und Meinungsforschungsinstitut Sora und dem Center for Responsible Management durchgeführten Analyse ist der „Trigos Barometer Zukunftsfähigkeit“. Dabei handelt es sich um eine detaillierte Befragung von 244 Unternehmen zu Motivation, Erwartungshaltungen und zentralen Herausforderungen in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften. Weiters wurden die 147 Einreichungen zum Trigos 2019 in Bezug auf Motivation, Innovationskraft und Beitrag zu den SDGs analysiert.

Erstmals: Definition für Zukunftsfähigkeit in der Wirtschaft
Im neuen Regierungsprogramm ist die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen ein zentrales Element. Bislang fehlte Klarheit, wie die Zukunftsfähigkeit konkret zu definieren und damit glaubhaft zu kommunizieren ist. Gemeinsam mit Teilnehmern aus Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft haben sich die Trigos-Trägerorganisationen damit befasst, das Schlagwort „Zukunftsfähigkeit“ greifbar, rückverfolgbar und auf diesem Weg für Unternehmen strategisch nutz- und messbar zu machen. Dabei wurde eine klare Definition für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen erarbeitet: „Zukunftsfähige Unternehmen und Organisationen begreifen sich als Teil eines großen Ganzen. In ihrem Kerngeschäft agieren sie verantwortungsvoll im Umgang mit Ressourcen und handeln im Sinne der nächsten Generationen. Hinter diesen Unternehmen stehen Menschen, die sich schon heute mit den Herausforderungen von morgen beschäftigen. Sie gehen offen und mutig auf Neues zu und passen flexibel ihre Strategie an. Mit ihrem Tun tragen sie zur Lösung relevanter gesellschaftlicher und ökologischer Herausforderungen bei.“ Auf Basis dieser Definition und der daraus entwickelten Matrix mit fünf Themenfeldern befragte Sora mittels Online-Umfrage Führungskräfte aus insgesamt 244 österreichische Unternehmen aller Größen. Verbindendes Element: Die teilnehmenden Unternehmen setzen überdurchschnittlich stark auf Nachhaltigkeit und sind als besonders zukunftsfit einzustufen.

Nachhaltiges Wirtschaften verstärkt Zukunftsfähigkeit.
Zuversichtliche, zukunftsfitte Unternehmen agieren in der Regel nachhaltiger; sie sind innovationsfreudig und verstehen sich als gesellschaftlich und umweltpolitisch wirksam. Sie fühlen sich für die Herausforderungen in ihren – häufig in starkem Umbruch befindlichen – Märkten gut gerüstet, sind außerordentlich aktiv und sehen möglichen Krisen optimistisch entgegen. Klima- und Umweltschutz haben für die strategische Ausrichtung des Kerngeschäfts einen zentralen Stellenwert. Auch die Auseinandersetzung mit den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) und deren Integration ins Kerngeschäft haben hohe Relevanz. Weiters interessant: Die Analyse zeigt einen starken Zusammenhang zwischen Werte­kultur und Zukunftsfähigkeit. Mariana Kühnel, Generalsekretär-Stellvertreterin der Wirtschaftskammer Österreich, freut sich über dieses Ergebnis: „Unsere Betriebe leben Nachhaltigkeit in allen Facetten – das zeigt das heute vorgestellte Barometer Zukunftsfähigkeit. Das sehen wir aber auch seit Jahren an den vielfältigen Projekten der Trigos-Preisträger. Mit gesellschaftlichen Innovationen schaffen unsere Unternehmen Lösungen für die Zukunft. Die Wirtschaftskammer unterstützt sie aktiv, damit Österreich Innovations-Hotspot werden kann.“

Peter Koren, Vizegeneralsekretär der Industriellenvereinigung, sieht Zukunftsfähigkeit als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe: „Österreichs Industriebetriebe zählen in Sachen Innovation und Klimaschutz zu den Weltbesten. Hier können wir einen weltweit wirksamen Beitrag leisten. Zukunftsfähigkeit bedeutet aber auch, die gesamte Gesellschaft im Blick zu haben und gemeinsam mit allen Akteuren an der Transformation zu arbeiten. Dabei ist nichts so überzeugend, wie gute Beispiele. Das macht den Trigos so wichtig.“

Für den Trigos 2020 sind Einreichungen noch bis zum 13. März in den sechs Kategorien „Vorbildliche Projekte“, „MitarbeiterInnen-Initiativen“, „Internationales Engagement“, „Regionale Wertschaffung“, „Social Innovation & Future Challenges“ sowie „Klimaschutz“ möglich. (pj)

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