ALPBACH. Beim traditionellen Industrie 4.0-Praxisfrühstück in Alpbach anlässlich des Tiroler Technologiebrunchs präsentierten Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft aktuelle Anwendungsbeispiele für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Produktion. Rund 130 Teilnehmer aus Industrie, Forschung und Politik folgten der Einladung der Plattform Industrie 4.0 Österreich ins Hotel Alphof. Organisiert wurde die Veranstaltung in Kooperation mit der Standortagentur Tirol, EIT Manufacturing, Siemens und Microsoft.
Zu Beginn ein Aufruf
„Europa muss durch den Austausch von Praxis und Politik Rahmenbedingungen schaffen und so ein Möglichmacher für Lösungen entsprechend unseren Werten sein. Im Normalfall wird das ein Kostendämpfer und Effizienzsteigerer sein,“ richtete Othmar Karas, Präsident des Europäischen Forum Alpbach, seine Worte zur Eröffnung an das Publikum.
In den fünf Fachvorträgen wurde deutlich, wie vielfältig KI-Technologien bereits heute in der Produktion zum Einsatz kommen, sei es in der Qualitätskontrolle, Effizienzsteigerung, Innovationsfähigkeit oder Datenmanagement.
Zentrale Herausforderungen
Michael Heiss und Roland Laucher von Siemens gingen in ihrem Vortrag unter dem Titel „Skalierung von industrieller AI für Digital Manufacturing“ auf zentrale Herausforderungen und erfolgreiche Konzepte – wie Assistenzsysteme, Foundation Models oder Human-in-the-Loop – ein und veranschaulichten anhand aktueller Industrial-AI-Lösungen, wie diese Ansätze bereits heute praktisch
umgesetzt werden.
Gemeinsam effizienter
Tom Lemmerer von Microsoft präsentierte unter dem Titel „Gemeinsam produktiv: Die Zumtobel Group AI Roadmap mit Microsoft & Partnern“, wie moderne KI-Lösungen den Menschen in den Mittelpunkt stellen und Beschäftigte stärken, fundierte Entscheidungen beschleunigen und aktiv zur Innovationskultur in Unternehmen beitragen.
Im Vortrag zur „Prozessoptimierung in der Pulvermetallurgie im Zeitalter des Data Mesh“ erläuterte Michael Eidenberger-Schober von der Plansee SE, wie die Umsetzung des Data-Mesh-Prinzips als soziotechnischer Ansatz Fachabteilungen befähigt, durch dezentrales Datenmanagement und den gezielten Einsatz maschineller Intelligenz tiefgreifende Produktionsprozesse effizienter zu gestalten.
Innovation und Bildung
Mike Pokrovsky stellte mit dem Input „Listening to Machines: AI-Powered Predictive Maintenance for Industry 4.0“ die innovative Lösung des tschechischen Unternehmens Neuron Soundware vor. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz, Internet of Things (IoT) und Edge Computing werden Geräuschmuster von Maschinen analysiert. Weniger Ausfälle, geringere Wartungskosten und höhere Produktivität sind die Folge.
Einen Impuls zum Bildungswandel setzte Rainer Haag von der ematric GmbH mit seinem Beitrag „Zukunft braucht weniger Klassenzimmer – sondern MINT-Labore“. Er plädierte für ein radikales Umdenken im Bildungswesen. Statt klassischer Unterrichtsformen seien praxisnahe Lernumgebungen nötig, um junge Menschen frühzeitig für Technik, Naturwissenschaften und Innovation zu begeistern.
Im Nachklang
Der Tiroler Technologiebrunch im Anschluss bot den Teilnehmern den Rahmen für persönliche Gespräche, vertiefenden Austausch zu den vorgestellten Use Cases. (hk)
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