WIEN Die beiden Projektpartner Austrian Power Grid AG (APG) und Kärnten Netz haben die Grobtrasse des Gemeinschaftsprojektes Netzraum Kärnten präsentiert. Die Grob-trasse umfasst rd. 190 km Länge – davon ca. 173 km Mitführung der neuen 110-kV-Leitung – zwischen den Umspannwerken Obersielach in Kärnten und Lienz in Osttirol und führt durch insgesamt 36 Gemeinden.
Netzraum Kärnten (Netzraum Kärnten – Österreich braucht Strom) ist Teil des aktuellen Netzentwicklungsplans der APG, der 2023 von der E-Control Austria positiv bescheidet wurde, sowie Teil des Österreichischen Netzinfrastrukturplans, der 2024 von der Österreichischen Bundesregierung vorgelegt wurde. Die neu geschaffene Netzinfrastruktur soll ab 2033 schrittweise in Betrieb gehen.
Schlüsselprojekt für Kärnten
„Mit dem Lückenschluss der 380-kV-Verbindung zwischen Lienz und Obersielach schließen wir eine große Versorgungslücke im österreichischen Hochspannungsnetz. Damit erhöhen wir die Netzstabilität, beseitigen Engpässe und stützen das regionale Netz in Kärnten und Osttirol ab“, sagt Wolfgang Hafner, Projektleiter APG Netzraum Kärnten, und ergänzt: „Außerdem können wir die erneuerbaren Energien im Osten mit den Speicherkapazitäten im Süden bzw. Westen effizient verbinden. Netzraum Kärnten ist damit ein zentraler Baustein für die versorgungssichere bzw. leistbare Energiewende in ganz Österreich und stärkt zugleich Wirtschaft, Tourismus und Industrie und damit den gesamten Standort.“
Laut Eva Tatschl-Unterberger, Geschäftsführerin der Kärnten Netz, werde mit Netzraum Kärnten auch zukünftigen Anforderungen Rechnung getragen: „Zu den neuen Herausforderungen gehören die Integration von zusätzlicher Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie und neue elektrische Anwendungen unserer Kundinnen und Kunden, wie zum Beispiel Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und elektrisch betriebene Prozesse in der Industrie.“
„Tragfähigste Lösung“
Die Vorgabe der Trasse waren die beiden Umspannwerke Lienz in Osttirol und Obersielach bei Völkermarkt in Kärnten. Die vorhandenen 220-kV-Leitungen bleiben aus Kapazitätsgründen bestehen. Für Christian Bellina, APG-Teamleiter und UVE-Koordinator, bedeutet Trassenfindung „viele Sichtweisen bzw. Expertisen zusammenzuführen und daraus die tragfähigste Lösung gemeinsam für alle zu entwickeln. Die Austrian Power Grid bringt dabei ihre langjährigen Erfahrungen aus zahlreichen Umweltverträglichkeitsverfahren ein.“
Gemeinsam stärker
Die Kärnten Netz hat mit der APG die Kooperation Netzraum Kärnten vereinbart, um in der Trasse der 380-kV-Leitung auf den gleichen Masten zwischen Oberdrauburg und Obersielach eine 110-kV-Leitung mitzuverlegen. So können Infrastrukturen gebündelt und Synergien genutzt werden. Laut Tatschl-Unterberger bedeutet sowohl den Neubau beziehungsweise den Umbau von acht Umspannwerken im Kärntner Stromnetz, als auch die Demontage von rund 140 km bestehender 110-kV-Leitungen und einiger bestehender Umspannwerke.
„Die Planung der 380-kV-Leitung sowie der 110-kV-Leitung erfolgt mit größter Sorgfalt und im engen Dialog mit den betroffenen Gemeinden. Transparenz und der offene Austausch mit der Bevölkerung sind für uns entscheidende Faktoren, um gemeinsam eine tragfähige und zukunftssichere Lösung für Kärnten, Osttirol und Österreich zu entwickeln“, betont Hafner. Der Raum der Grobtrasse geht es nun um die sogenannte Feintrasse, in der Maststandorte und Zufahrten genau festgelegt sind. Sie soll bis Ende 2026 gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeitet werden. (hk)
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