Logistik für die Voestbrücke in Linz
© Prangl
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 11.10.2018

Logistik für die Voestbrücke in Linz

Im ersten Bauabschnitt bekommt die Voestbrücke zwei zusätzliche Brücken (“Bypässe“) - das Logistikkonzept kommt federführend von Prangl.

LINZ. Der geplante Ausbau der A7-Mühlkreisautobahn bringt mehr Sicherheit und weniger Stau für täglich rund 100.000 Autofahrer. Ziel der beiden Bypassbrücken ist die Entflechtung der Verkehrsströme. Sind die beiden Brücken fertiggestellt, rollt nur noch der Durchzugsverkehr auf der Hauptbrücke. Am Ende der Bauzeit wird die dreiteilige Brücke dann insgesamt acht Fahrspuren haben.

Mehr als 200 Transporte
Die Experten von Prangl konnten mit einem umfangreichen Konzept punkten. Mit mehr als 200 Transporten werden alle gefertigten Tragwerksteile von Deutschland nach Linz transportiert. Die schwersten Brückenteile bringen 62 t auf die Waage. Für den kompletten Logistikplan werden diverse 3-Achs- und 4-Achs-Zugmaschinen mit 8-Achs- und 9-Achs-Semi-Tieflader sowie mit 3-Achs-, 4-Achs- und 6-Achs dreifach teleskopierbaren Plateausatteln eingesetzt. Nachdem in einem zeitlich engen Korsett gearbeitet werden muss, wurde ein minutiös getakteter Plan ausgearbeitet und gemeinsam mit dem Kunden abgestimmt.

Wesentlich für den reibungslosen Ablauf ist die Minimierung der Schnittstellen. Durch die exklusive Beauftragung von Prangl liegt die Transport- und Krankompetenz in einer Hand. Die schwersten Bauteile werden mit einem 600 t Gittermastkran direkt von den Lkws weg eingehoben. Dank seinen starken Hebewerten und der gewählten Konfiguration konnte mit dem 600-Tonner viel Zeit gespart werden – Zeit, die aufgrund der notwendigen Autobahnsperren äußerst kostbar ist. Die top-qualifizierten Fahrer bewegen den 350 t schweren Koloss mit höchster Präzision. Immerhin gilt es, eine 40 m-Ausladung zu überwinden. In Summe wird Prangl mit bis zu 20 Maschinen (Mobilkrane, Arbeitsbühnen und Teleskopstaplern) vor Ort sein.

Die Tandemhübe
Ein weiteres Highlight sind die Tandemhübe am Vormontageplatz. Mit einem 500 t- und einem 350 t-Teleskopkran werden bis zu 100 t schwere Bauteile entladen und zu massiven Tragwerken mit Gesamtgewichten von bis zu 2.500 t zusammengebaut.

Mit Spezialequipment werden diese Brückenteile dann auf ein Frachtschiff gefahren, bis zum jeweiligen Bauplatz hingeschwommen und danach hydraulisch eingehoben. (pj)

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