Ort der Erinnerung
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Helga Krémer 08.11.2024

Ort der Erinnerung

Seit mittlerweile zehn Jahren gibt das Zeitgeschichtemuseum der voestalpine einen unverstellten Einblick in die Geschichte des Unternehmens.

LINZ. Am 31. Oktober 2014 eröffnete die voestalpine an ihrem Konzernsitz in Linz als erstes privates Unternehmen eine Dauerausstellung, die sich mit dem Schicksal der NS-Zwangsarbeiterinnen und-arbeiter der ehemaligen Reichswerke Hermann Göring in Linz auseinandersetzt. Mehr als 23.000 Besucher haben seitdem das Zeitgeschichtemuseum besucht, darunter zahlreiche Schulklassen und auch viele Angehörige von ehemaligen Zwangsarbeitern.

Die Zeitgeschichteausstellung ist für den heute weltweit tätigen Stahl- und Technologiekonzern ein wesentlicher Beitrag zur Bewältigung des sowohl politisch und historisch als auch menschlich und emotional herausforderndsten Teils seiner Unternehmensgeschichte. Gleichzeitig stellt das Museum einen permanenten Ort der Erinnerung dar. „Die Geschichte eines Unternehmens wird nicht nur in Kennzahlen und Bilanzen geschrieben. Zur Geschichte eines Unternehmens gehören auch die Menschen und ihre Leistungen und in diesem Fall auch deren Leid und deren Schicksale. Seit nunmehr zehn Jahren thematisieren wir in unserem Zeitgeschichtemuseum die NS-Zwangsarbeit am Standort Linz in einer öffentlich und dauerhaft zugänglichen Ausstellung. Ganz besonders wichtig ist uns dabei die aktive Wissensvermittlung. Daher bieten wir auch professionelle Führungen für Schülerinnen und Schüler an“, sagt Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG. Das didaktische Führungskonzept mit speziellen Bildungsangeboten richte sich insbesondere an junge Menschen und Schulklassen, Lernunterlagen zur Vorbereitung auf die Ausstellung würden kostenlos zur Verfügung gestellt.

Umfassendes Forschungsprojekt als Grundlage
Den Anstoß zur Ausstellung lieferte der größte archivarische Nachkriegsfund Österreichs aus dem Jahr 1998 mit mehr als 38.000 NS-Personalakten und Lohnbögen. Dieser Fund bildete die Grundlage für eine umfassende Forschungsarbeit einer unabhängigen Wissenschaftler-Kommission zur Aufarbeitung der Vergangenheit des voestalpine-Konzerns. Aus den Ergebnissen der Historiker, dem umfassenden Archivmaterial und Interviews mit damaligen Zeitzeugen entstanden die Inhalte des Zeitgeschichtemuseums. Zusätzlich zur Dauerausstellung finden auch regelmäßig Sonderausstellungen statt.

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