Starke Branche
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Helga Krémer 07.11.2025

Starke Branche

30 Jahre EU: Wiener Mechatroniker profitieren von europäischen Chancen. Die Branche stärken Innovation, Austausch und klare Standards.

WIEN. Drei Jahrzehnte nach dem EU-Beitritt Österreichs zieht die Landesinnung der Wiener Mechatroniker eine positive Bilanz: Der europäische Binnenmarkt, gemeinsame Standards und EU-Förderungen haben die Wiener Mechatronik-Branche nachhaltig geprägt. „Seit Österreich in der EU ist, können Wiener Mechatroniker ihre Produkte und Dienstleistungen viel leichter in andere Länder verkaufen. Das hat vielen Betrieben geholfen, neue Kunden zu finden und zu wachsen“, betont Peter Merten, Innungsmeister der Wiener Mechatroniker.

Wachstum und positive Entwicklung
Die Zahl der Mitgliedsbetriebe der Landesinnung ist deutlich gestiegen: von 1.031 Mitgliedern insgesamt im Jahr 1994 auf 1.674 Mitglieder insgesamt im Jahr 2024 – ein Zuwachs von rund 62%. „Gleiche Regeln und Standards in Europa bringen Vorteile: Durch gemeinsame technische Vorschriften gibt es heute klare Regeln, an die sich alle halten. Das macht die Arbeit einfacher und sorgt dafür, dass Qualität und Sicherheit überall ähnlich hoch sind. Davon profitieren auch die Wiener Betriebe“, so Merten.

Auch Unterstützung für Forschung und neue Ideen sei ein positiver Effekt der EU für die Wiener Unternehmer: „Viele Mechatronik-Unternehmen in Wien haben von EU-Förderungen für Forschung und Innovation profitiert. Damit konnten sie in neue Maschinen, Digitalisierung und Automatisierung investieren. Das hat die Betriebe moderner und wettbewerbsfähiger gemacht.“ Allein seit 2021 flossen rund 765 Mio.€ an EU-Forschungsmitteln nach Wien – mehr als in alle anderen acht Bundesländer zusammen.

Merten betont auch den positiven Bildungseffekt: „Es gibt mehr Austausch und Wissen für Fachkräfte: Durch Programme der EU konnten Lehrlinge und Fachkräfte in anderen Ländern Erfahrungen sammeln. Das hat viele neue Ideen und Arbeitsweisen nach Wien gebracht. So ist auch die Ausbildung in der Mechatronik breiter und besser geworden.“

Wien profitiert besonders
Auch insgesamt zeigt sich die Wiener Wirtschaft durch den EU-Beitritt in einer starken Position: Die Exporte in die EU haben sich seit 1995 fast verdreifacht, rund sieben von zehn Euro der Wiener Exportwirtschaft werden heute in der Europäischen Union verdient. Seit dem EU-Beitritt hat sich die Zahl der jährlichen Unternehmensgründungen in Wien mehr als verdreifacht: von 3.200 im Jahr 1995 auf 10.048 im Jahr 2024. Wien ist Standort für mehr als die Hälfte aller internationalen Unternehmensniederlassungen Österreichs und zieht über 60% der ausländischen Direktinvestitionen an.

Größerer Wettbewerb, mehr Chancen
Mit der EU-Mitgliedschaft sei der Wettbewerb intensiver geworden, doch laut Innungsmeister hätten die Wiener Mechatronik Betriebe diese Herausforderung genutzt: „Wiener Betriebe müssen sich heute mit Firmen aus ganz Europa messen. Das ist nicht immer leicht, hat aber auch dazu geführt, dass viele Unternehmen innovativer und effizienter geworden sind“, schließt Merten.

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