Trügerische Zahlen
© Morris Mac Matzen
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 12.05.2023

Trügerische Zahlen

Das gute Wachstum der österreichischen Industrie ist 2022 ­vornehmlich Preiseffekten – Stichwort Energie – geschuldet.

WIEN. Ein Jahr mit außergewöhnlichen Herausforderungen hinterlässt Spuren in der Bilanz der heimischen Industrie: „Wir sehen ein recht gemischtes Bild”, sagt Sigi Menz, Obmann der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Auf dem Papier präsentiere sich die Konjunktur wesentlich freundlicher als in der Realität, und vom nominell starken Produktionswachstum bleibe nur ein bescheidenes Mengenwachstum übrig.

Preise und Kosten

In Zahlen ausgedrückt: Der vorläufige Produktionswert der Industrie belief sich 2022 auf nominell 252,3 Mrd. €, ein Plus von rund 30%, was jedoch vor allem auf den Preiseffekten aus dem Energiebereich beruht. Ein deutlicher Beleg dafür: Der Anteil der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen an der heimischen Industrieproduktion ist von zehn Prozent im Jahr 2020 auf 24% Prozent im Jahr 2022 hochgeschossen.

Klammert man Mineralöl sowie Gas- und Wärmeversorgung aus, so lag die Produktionssteigerung der Industrie von 2021 auf 2022 bei rund 15%. „Dieses Plus der Produktionswerte war ebenfalls vorrangig Kosten- und Preiseffekten geschuldet”, so Andreas Mörk, Geschäftsführer der WKÖ-Bundessparte Industrie.

Veränderungen im Ranking

Den größten Satz nach vorne im medianet-Ranking macht die Lebensmittelindustrie; ihre rote Laterne des Vorjahres gibt sie an die Fahrzeugindustrie ab und „stürmt” auf Rang 7. Produkte aus Papier & Karton verbessern sich von 14 auf 8, die Papier-, ferner die Elektro- und Elektronikindustrie um fünf Plätze.

Die Gas- und Wärmeversorgung bleibt auf Platz 1. (hk)

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