WIEN. Im neuen Format „DroneVation & Defence 2025“ brachte Militär Aktuell fast 50 Unternehmen zusammen, die neueste Drohnen- und Abwehrtechnologien präsentierten, während namhafte Fachleute über die Zukunft unbemannter Systeme und deren Abwehr diskutierten. Rund 700 Fachbesucher aus Militär, Industrie, Wissenschaft und Behörden nutzten das neu geschaffene Symposium, um sich über die Zukunft unbemannter Systeme und die Herausforderungen der Drohnenabwehr auszutauschen und sich in hochkarätigen Panels und Keynotes zu informieren. Das breite Spektrum auf der DroneVation & Defence machte deutlich, wie dynamisch sich das Themenfeld entwickelt und wie eng Technologie, Taktik und Rechtsrahmen inzwischen miteinander verknüpft sind.
Apropos Rechtsrahmen
Unter der Moderation von Thomas Feßl von der ARGE Sicherheit & Wirtschaft der WKO diskutierten im Panel „Der Schutz kritischer Infrastruktur“ Thomas Vahrner vom Einsatzkommando Cobra, Oberst Hannes Ring vom Bundesheer, Josef Bogensperger vom Verbund und Marcel Lehner von den Wiener Stadtwerken. Schnell wurde deutlich, wie groß die rechtlichen Unsicherheiten sind: Während die Cobra auf Basis des Sicherheitspolizeigesetzes handeln könne, fehle es im Luftfahrtrecht an einer entsprechenden Grundlage. Für das Bundesheer wiederum seien die Möglichkeiten in Friedenszeiten beschränkt, wie Oberst Ring hervorhob.
Auch die Betreiber zeichneten ein schwieriges Bild. Bogensperger stellte klar, dass Betreiber kritischer Infrastruktur im Ernstfall oft nur die Polizei verständigen könnten. Lehner berichtete, dass die Wiener Stadtwerke bereits mit Nebellösungen experimentierten, diese aber schnell an ihre Grenzen stießen. Gefordert wurde eine zentrale Überwachungseinheit für den gesamten Luftraum, insbesondere in Großstädten. Das Fazit des Panels lautete, dass Österreich vor einer erheblichen Schutzlücke steht, die ohne neue gesetzliche Grundlagen, verbesserte technische Fähigkeiten und eine engere Zusammenarbeit zwischen Betreibern, Polizei und Militär nicht geschlossen werden kann.
Schneller, neuer, besser
Einen inhaltlichen Höhepunkt bildete das zweite Panel, das sich mit Innovationszyklen im Bereich Drohnen und Drohnenabwehr befasste. Unter der Moderation von Jürgen Zacharias, Chefredakteur von Militär Aktuell, diskutierten Brigadier Rudolf Zauner vom Bundesheer, Eva-Maria Kern von der Universität der Bundeswehr München, Moritz Vischer von der Visioneering GmbH und Josef Kranawetvogl von Stark. Die Runde zeigte die Spannungsfelder deutlich auf: kurze Innovationszyklen stehen konservativen Beschaffungsprozessen gegenüber. Kern verwies auf die Rolle von Grundlagenforschung und Universitäten, Vischer hob die Geschwindigkeit und Risikobereitschaft von Start-ups hervor, Kranawetvogl betonte die Anpassung an unmittelbares Nutzerfeedback, und Zauner mahnte, Innovation müsse in geordneten Bahnen verlaufen. Einig war man sich, dass nur das Zusammenspiel von Militär, Industrie und Wissenschaft nachhaltige Wirkung entfalten kann.
Breite und Tiefe
Einig war man sich ganz generell auch darüber, dass „DroneVation & Defence“ das Potenzial hat, sich im sicherheitspolitischen Kalender zu etablieren. Davon zeugte auch das enorme Interesse an den jüngsten Entwicklungen von Aaronia, Accurision, Beeta Technologies, Counter Drone Technology/MyDefence, über Frequentis, General Atomics, Hensoldt, Lockheed Martin, Moodro Tech, Pankl, Quantum Systems, Rheinmetall, Schiebel, Securiton, Stark Defence, bis Tasmanian Tiger, Thales, TRL Drones und TTTech, um nur einige zu nennen. (hk)
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