Cloud-TV statt Glotze
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Technisch sind die Jungen beim Fernsehen in der Zukunft, ihre Rollenbilder ähneln aber denen der Urgroßeltern.
MARKETING & MEDIA Britta Biron 30.03.2018

Cloud-TV statt Glotze

YouTube spielt in Sachen Internet-TV bei den Digital Natives eine immer wichtigere Rolle.

••• Von Britta Biron

WIEN. Das Fernsehverhalten der „Digital Natives” unterscheidet sich deutlich von jenem ihrer Eltern und Großeltern. Die klassische, lineare TV-Variante verliert gegenüber Mediatheken und Streamingportalen zunehmend an Boden.

Vor allem YouTube ist sehr beliebt, wie eine aktuelle Befragung von 300 bildungsnahen Personen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren des Instituts für Jugendkulturforschung zeigt.
Für 83% der Burschen und jungen Männer, die YouTube täglich nutzen, ist die Plattform ein unverzichtbarer Tagesbegleiter geworden. Bei den Mädchen und jungen Frauen ist der Anteil der täglichen Nutzerinnen mit 51% deutlich niedriger.

Unterhaltung & Information

YouTube ist für die junge Generation aber weit mehr als Unterhaltung, sondern entwickelt sich zu einem festen Bestandteil der informationsorientierten Mediennutzung, wie die Antworten zur Frage nach den beliebtesten Genres zeigt.

Für 37% der Jugendlichen sind das Dokumentationen, für 24% Wissenschaft und Technik, für 23% Politik, und tagesaktuelle Nachrichten zählen bei immerhin 15% zu den persönlichen Favoriten. Ganz vorn im Ranking liegt das Thema Musik (90% der Mädchen und 83% der Burschen). Comedy rangiert in der Beliebtheit bei beiden Geschlechtern auf Platz zwei, wobei diese Präferenz bei den weiblichen Befragten mit 48% aber signifikant schwächer ausgeprägt ist als bei den Burschen mit 66%
Die Detailauswertung der weiteren Top-Genres nach Geschlechtern zeigt ebenfalls deutliche Unterschiede bzw. ein höchst konservatives Rollenverhalten bei den Jugendlichen.

Klare Geschlechtertrennung

Sport, Gaming, Wissenschaft und Technik sind eine klare Männerdomäne – Schönheit, Mode, Lifestyle, Kochen und Tiere sowie Tutorials haben ein weibliches Publikum.

Der Gender-Gap manifestiert sich auch bei Twitch, das vorrangig zur Übertragung von Videospielen genutzt wird: 14% der Burschen und jungen Männer nutzen das Portal zumindest einmal pro Woche; bei den Mädchen und jungen Frauen sind es hingegen lediglich bei vier Prozent.

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